Ein Bericht von Greenpeace Schweiz über Städte und ihre Massnahmen zur Förderung von Mehrweglösungen hat in diesem Sommer für Aufsehen gesorgt: Von Bellinzona bis Basel, von Genf bis St. Gallen haben die Ergebnisse unserer Vergleichsstudie ein starkes Medienecho ausgelöst. Und auch die Städte waren beeindruckt! Einige von ihnen haben uns um Rat gefragt. Tausende von Menschen haben bereits unsere Petition unterzeichnet. Sie unterstützen damit unsere Forderungen und bekämpfen die Plastik- und Abfallkrise. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Mehrweglösungen in Schweizer Städten normal werden.

Die Schweiz und ihre Abfallberge 

Mit dem Sommer und der allmählichen Aufhebung der Hygienemassnahmen ist es jedem aufgefallen: Nach den Mittagspausen oder am Ende von Veranstaltungen quellen die Mülleimer in unseren Städten über – wenn der Abfall nicht sogar einfach auf der Strasse entsorgt wird. Die Schweiz ist der viertgrösste Produzent von Abfall pro Kopf und Jahr in Europa. Einwegverpackungen, ob aus Kunststoff oder aus alternativen Materialien, machen einen grossen Teil dieses Abfalls aus und sind eine klima- und umweltschädliche Ressourcenverschwendung.

Takeaway-Abfall auf einer Bank in Genf

Warum auf Städte konzentrieren?

Die Städten haben eine zentrale Rolle: Sie sind direkt von der Zunahme der Take-away-Abfälle betroffen und können durch verschiedene Regelungen dazu beitragen, Einwegverpackungen entscheidend zu reduzieren und Mehrwegsysteme auf ihrem öffentlichen Raum zu fördern.

Die Ergebnisse der Studie…

Wir haben in 14 Städten die Massnahmen zur Förderung von Mehrweglösungen analysiert und ein Ranking erstellt. Wie lautet das Urteil? Basel und Bern sind in vielen Bereichen führend. Freiburg und St. Gallen sind auf einem guten Weg, während Zug, Chur, Frauenfeld, Zürich und Schaffhausen die Schlusslichter sind und bisher keine nennenswerten Anstrengungen unternommen haben. Luzern, Sitten, Lausanne, Neuenburg und Genf weisen eine gemischte Bilanz auf. Fazit: Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial.

Trage auch du zur Verbesserung bei und unterschreibe die Petition mit unseren Forderungen an die Städte und Gemeinden

… und ihre Folgen

Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten! In Zürich organisierte die Stadt am Morgen nach der Veröffentlichung des Berichts eine Pressekonferenz, und zwei Stadträtinnen reichten ein Postulat zugunsten von Mehrwegverpackungen ein. Neuenburg nannte die Studie nützlich und schätzte es, auf bewährte Massnahmen zurückgreifen zu können, die andernorts bereits angewandt werden. Genf hat inzwischen die Umsetzung eines Projekts für Mehrwegflaschen angekündigt.

Andere, wie die Vertreter von Frauenfeld oder des Kantons Waadt, haben uns kontaktiert, um die Diskussion fortzusetzen. Und genau darin liegt die Stärke der Studie von Greenpeace Schweiz: Sie ermöglicht es den Städten und Gemeinden, ihre Anstrengungen zu evaluieren und die umgesetzten Massnahmen und Lösungen zu vergleichen.

Diese ersten Reaktionen sind positiv, aber der Weg ist noch lang. Greenpeace Schweiz fordert deshalb die Städte auf, eine umfassende Strategie zu entwickeln, damit alle Aktivitäten im öffentlichen Raum mit Mehrsystemen durchgeführt werden, ohne Scheinlösungen und Ersatzmaterialien (Papier, Karton, Biokunststoff). Um die Umwelt und das Klima zu schützen, ist es dringend notwendig, alle Formen von Einweg durch Mehrweg zu ersetzen.

Tausende von Menschen haben unsere Petition bereits unterzeichnet. Je mehr Menschen unterschreiben, desto mehr Gewicht erhalten unsere Forderungen. Hilf mit deiner Unterschrift mit, die Schweizer Städte zu einem Mehrweg-Vorbild zu machen!