Mit über 700 kg pro Person produziert die Schweiz viel zu viel Abfall. Auf der ganzen Welt liegen nur noch Dänemark, Norwegen, die USA und Neuseeland vor uns. Einwegverpackungen machen etwa einen Drittel dieser Abfälle aus und sind damit ein wichtiger Aspekt unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft.
Unsere Vision «Zero Waste» bedingt ein Umdenken und mehr Achtsamkeit beim Einkaufen von uns allen (rethink). Damit vermeiden wir alles wirklich Unnötige (reduce). Für die restlichen Verpackungen steigen wir auf Mehrwegbehälter (reuse) um.
Hilf uns, die Vision «Zero Waste» möglich zu machen: Wir haben ein Poster mit Alltagskniffen zusammengestellt, die dir helfen deinen Abfallberg zu verkleinern.
Detailhändler stehen zwischen den Produzenten und Konsumenten. Sie haben einen grossen Einfluss darauf, in welchen Verpackungen wir die angebotenen Lebensmittel und andere Produkte kaufen können. Somit tragen sie eine grosse Verantwortung bei der Abfallvermeidung. Doch kommen die Detailhändler dieser wirklich nach?
Die Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung, beim Kauf von
Konsumgütern Mehrwegsysteme zu berücksichtigen, ist enorm.
Bei der repräsentativen Umfrage haben 95% der Befragten angegeben,
dass sie grundsätzlich bereit sind, Produkte in Mehrwegsystemen
zu kaufen.
Je nach Produktgruppe, ist die Bereitschaft unterschiedlich hoch, Mehrwegbehälter zu verwenden. Über 90% würden Gemüse und Früchte in Mehrwegverpackungen kaufen, bei Nüssen, Müesli, Trockenfrüchten sind es immer noch drei von vier Personen. Auch Getränke würden ähnlich viele in Mehrwegflaschen kaufen.
der Befragten würden Produkte in Mehrwegverpackungen kaufen.
Gleichzeitig zur Umfrage bei KonsumentInnen hat Greenpeace Schweiz auch fünf Detailhändler zu ihrem Angebot befragt: Migros, Coop, Volg, Aldi Suisse und Lidl Schweiz. Doch das Angebot ist begrenzt, die hohe Kaufbereitschaft steht einem kleinen Angebot gegenüber.
Einzig Mehrwegbeutel für Früchte und Gemüse sind weit verbreitet, bei den anderen Kategorien ist das Angebot klein bis inexistent.
Grosse multinationale Konzerne überschwemmen die Welt, insbesondere die Meere, mit Einwegverpackungen aus Plastik. Sie haben es selbst in der Hand, Verpackungen grundsätzlich zu reduzieren und alternative Mehrweg-Liefersysteme zu entwickeln. Gemeinsam können wir die Konzerne dazu bewegen, etwas zu ändern, bevor es zu spät ist.
Die globale Bewegung, die Firmen zur Verantwortung ziehen will, wird immer grösser. Bereits unterstützen über drei Millionen Menschen unsere Forderung, die Produktion von Einwegplastik zu stoppen. Zusammen mit über 1400 Organisationen der Bewegung Break Free From Plastic führten wir im September 2019 700 Clean-up’s in 84 Ländern durch und identifizierten die weltweit grössten Plastikverschmutzer. Der Schweizer Konzern Nestlé ist einer der Top-Verschmutzer.
Allein letztes Jahr produzierte Nestlé 1,7 Millionen Tonnen Plastik, Tendenz steigend. Der Schweizer Konzern erkennt und gesteht inzwischen immerhin ein, dass sich die Welt in einer Plastikkrise befindet und dass Recycling das Problem nicht löst. Bisher setzt Nestlé aber auf Scheinlösungen anstatt konkrete und wirksame Massnahmen zu ergreifen.