Montag, 8. April 2013
© Greenpeace / Bas Beentjes

«Angenommen es gibt keine Bienen mehr, dann verhungern die Menschen. Irgendwann ist Feierabend, und das sollten wir möglichst verhindern.» Das sagt Erich Sollberger im neuen Greenpeace-Film «The Story of Beekeepers», in dem drei Imkerinnen und Imker auf aufwühlende Art und Weise erzählen, wie sie das Bienensterben erleben.

Wie dramatisch das Bienensterben ist, zeigt die heutige Mitteilung von Agroscope und des Imkerverbandes VDRB: Seit dem letzten Winter betragen die Bienenvölkerverluste in der Schweiz 28,1 Prozent*. Der Bestand von Bienen und anderen Bestäubern ist weltweit stark unter Druck. Die erfassten Verluste in Europa zeigen: In den letzten Jahren lag die Sterberate bei Honigbienenvölkern durchschnittlich bei 20 Prozent, wobei die Zahlen der einzelnen Länder zwischen 1,8 bis 53 Prozent stark variieren.

Diese Zahlen machen die Wichtigkeit und Dringlichkeit von Massnahmen zum Schutz der Bienen deutlich. «Das Bienensterben ist ein multifaktorielles Ereignis. Ein wirksamer erster Schritt ist aber ein Verbot der für Bienen besonders giftigen Substanzen in der Landwirtschaft», sagt Marianne Künzle, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace Schweiz.

Greenpeace fordert von den Behörden, dass sie sämtliche bienenschädlichen Pestizide für immer aus dem Verkehr ziehen und einen Aktionsplan zur Reduktion von chemischen Pestiziden vorschlagen. Es braucht einen Richtungswechsel hin zu einer ökologischen, chemiefreien Landwirtschaft. Ein zeitlich befristetes Teilverbot, wie es die europäischen und Schweizer Behörden beschlossen haben, ist ein guter erster Schritt. Das reicht jedoch noch lange nicht, wie auch die Greenpeace-Studie «Bye Bye Biene. Das Bienensterben und die Risiken für die Landwirtschaft in Europa» zeigt.

Im Februar hatte Greenpeace Schweiz zusammen mit Imkerinnen und Imkern den Behörden in Bern eine Petition zum Schutz der Bienen überreicht. Darin unterstützen über 80’000 Menschen unsere Forderungen. Am 19. Juni debattiert der Nationalrat über das Thema Bienensterben.

(* 4,7 Prozent Verluste bis zum Einwintern, 14,7 Prozent Verluste zwischen Ein- und Auswintern und 8,7 Prozent schwache Völker im Frühling).

Wie können Sie den Bienen helfen?

Auf unserer neuen Homepage www.bienenschutz.ch finden Sie nicht nur Informationen über das Bienensterben. Sie erfahren auch, was Sie für die Bienen selber tun können eine Wildbienenburg bauen zum Beispiel, oder Samen bestellen für eine bienenfreundliche Blumenwiese. Bekennen Sie sich zum Bienenschutz und unterstützen Sie unsere Arbeit zum Schutz der Bienen.

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