Die Welt und Venedig ächzen unter der Klimakrise und sozialer Ungleichheit. Doch das kümmert Amazon-Milliardär Jeff Bezos nicht. Er hat die halbe Stadt für seine Hochzeit gemietet und seine Privatjet-Freunde dazu eingeladen.

Amazon-Gründer Jeff Bezos ist laut Forbes der drittreichste Mensch der Welt. Forbes schätzt sein Vermögen auf 215 Milliarden US-Dollar. Bezos steht stellvertretend für ein System, das Klimakrise und soziale Ungleichheit verschärft. Wegen der Hochzeit sollen zum Beispiel über 90 Privatjets mit Gästen auf dem Venezianer Flughafen Marco Polo gelandet sein.

Greenpeace-Aktivist:innen nutzten die Megaparty für eine klare Botschaft. Gemeinsam mit der britischen Protestgruppe «Everyone Hates Elon» entrollten sie auf dem Markusplatz ein 20 mal 20 Meter grosses Banner. Die Botschaft: «If you can rent Venice for your wedding, you can pay more tax.» Zu Deutsch: Wer sich Venedig für seine Hochzeit leisten kann, kann auch angemessene Steuern zahlen.

Bezos ist ein Sinnbild für den exzessiven Verbrauch von Ressourcen

Bezos selbst lässt es ebenfalls nicht an Pomp fehlen. Er hat seine beiden Megayachten nach Venedig mitgebracht. Die 127 Meter lange «Koru» ist bestückt mit Swimmingpool, Whirlpools und anderen Annehmlichkeiten. Die «Abeona» verfügt über ein Helikopterdeck. Geschätzter Wert der Yachten: 500 Millionen und 75 Millionen Dollar.

Megayachten wie die von Jeff Bezos sind Sinnbild für zerstörerischen Luxus und exzessiven Ressourcenverbrauch und stehen auch für die klassische Steuervermeidung von Superreichen. Beide Bezos-Schiffe sind auf den Kaimaninseln registriert – einem Steuerparadies in der Karibik.

80 Prozent aller Megayachten über 80 Meter Länge fahren unter dieser «Billigflagge» und vermeiden so Steuern. Dieses Vorgehen ist legal – Greenpeace kritisiert jedoch, dass es grundlegende Prinzipien von Steuergerechtigkeit und Klimaverantwortung untergräbt. 

Wir fordern weltweit verbindliche Steuerregeln

Christian Neuwirth, Wirtschaftsexperte von Greenpeace Deutschland sagt: «Die Rechnung für solche Steuertricks der Superreichen zahlen wir alle – denn das Geld fehlt in den öffentlichen Kassen, zum Beispiel für den Kampf gegen die Klimakrise.»

Greenpeace fordert weltweit verbindliche Steuerregeln, die sicherstellen, dass Superreiche als massgebliche Mitverantwortliche für die Klimakrise einen fairen Beitrag leisten. Neben strengeren Vorschriften zur Offenlegung von Eigentumsverhältnissen geht es auch um verbindliche Umweltstandards für Luxusgüter wie Megayachten. 

Wenn sich Superreiche der Finanzierung des Gemeinwesens entziehen, verlieren Staaten nicht nur wichtige Einnahmen – auch der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Handlungsfähigkeit im Kampf gegen die Klima- und Gerechtigkeitskrise geraten unter Druck.

UNO-Steuerkonvention geniesst
breite Unterstützung

Ein zentraler Hebel für mehr globale Steuergerechtigkeit könnte die geplante UNO-Steuerkonvention sein. Sie soll Steuerschlupflöcher schliessen und einheitliche Regeln schaffen. Sie sollen verhindern, dass sich Bezos & Co. sowie multinationale Konzerne ihrer Verantwortung entziehen – zum Schaden von Mensch und Umwelt. Zahlreiche Staaten unterstützen sie  – vor allem aus dem globalen Süden, dazu zweihundert zivilgesellschaftliche Organisationen, inklusive Greenpeace.

Die Schweiz hingegen möchte internationale Steuerfragen nicht über die UNO regeln, sondern  in der OECD. Dort haben aber die Verlierer des heutigen Steuerregimes kein Mitspracherecht.

Petition: Superreiche fair besteuern

Es ist genug Geld für eine grüne und gerechte Welt vorhanden, aber es steckt in den falschen Taschen. Es ist an der Zeit, die superreichen Umweltverschmutzer endlich zur Kasse zu bitten!

Wir fordern alle Regierungen auf, Superreiche fair zu besteuern und diese Mittel zum Wohl der Menschen und zum Schutz des Planeten zu verwenden.

Tax the super rich!

Gemeinsam fordern wir Superreiche gerecht zu besteuern, um eine grüne und gerechte Zukunft zu finanzieren.

Petition unterschreiben