Was ist die Donut-Ökonomie?
Erfahre, warum uns ein Donut wirklich glücklich machen kann.

Die britische Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth entwickelte die Donut-Ökonomie als Alternative zum ungebremsten Wirtschaftswachstum. Denn dieses gefährdet die Gesundheit unseres Planeten und der Menschheit.
Der Donut steht für eine andere Art von Wirtschaften und für eine Wirtschaftstheorie, die sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellt. Endloses Wachstum gibt es nicht. Der Donut hat das Ziel, dass es allen Menschen gut geht – vor dem Hintergrund, dass Ressourcen wie Boden und Wasser nicht endlos sind und das Klima zu kippen droht. Der Donut gibt uns Instrumente in die Hand, Zukunftsvisionen und konkrete Lösungen wissenschaftsbasiert, gemeinschaftlich und parteipolitisch übergreifend zu erarbeiten.
Der Donut führt uns in eine glückliche Zukunft
Menschliche Grundbedürfnisse und planetare Grenzen, dafür steht der Ring des Donuts: Der innere Rand definiert das Minimum an Gütern und Rechten, die wir für ein glückliches Leben brauchen. Das ist das «gesellschaftliche Fundament». Niemand soll im Loch des Donuts zurückgelassen werden und unter unwürdigen Bedingungen leben. Lebensnotwendige Güter, Aktivitäten und Bedürfnisse – von Nahrung, Wasser und Wohnung über politische Teilhabe bis hin zu Frieden, Stabilität und Sicherheit – müssen für alle gewährleistet sein.
Der äussere Rand des Donuts setzt die Grenze, die wir durch unseren Konsum nicht überschreiten dürfen, weil wir sonst das Überleben unseres Planeten gefährden. Das ist die «ökologische Decke». Nur wenn die Menschheit die ökologischen Grenzen respektiert, überstehen wir die Klimakrise, haben fruchtbare Böden, genügend Süsswasser und eine reiche Artenvielfalt. Keine gesunden und glücklichen Menschen, ohne einen lebenswerten Planeten.
Der Donut beschreibt den ökologisch sicheren und den sozial gerechten Raum. Hier werden die natürlichen Grenzen des Planeten sowie die menschlichen Bedürfnisse respektiert. Wenn wir als Menschheit, Staaten, Firmen, Individuen oder Gemeinden den Weg in den Donut finden, haben wir ein glückliches Leben in einer gesunden Umwelt.

Der Donut in der Praxis
Grossstädte wie Amsterdam und Grenoble, aber auch kleinere Städte wie Bad Nauheim in Deutschland oder sehr kleine Gemeinden wie das schwedische Tomelilla haben es getan: Sie orientieren sich an der Donut-Ökonomie.
Die Transformation hin zum Donut startet immer mit einer Analyse des Ist-Zustands. Basis sind wissenschaftliche Daten und Erfahrungen der Menschen vor Ort. Daraus leiten Bevölkerung, Politik und Verwaltung gemeinsam konkrete Ziele und Massnahmen ab.
Einige Beispiele:
- Amsterdam arbeitet seit 2021 mit dem Donut. Die Stadt wird unter anderem bis 2050 vollständig auf Kreislaufwirtschaft umgestellt haben. Schon jetzt verwendet sie bei städtischen Bauten Recyclingmaterialien. Das spart Ressourcen und Steuergelder.
- Die deutsche Gemeinde Bad Nauheim unterstützt Gastronomen bei der Einführung eines gemeinschaftlichen Mehrwegsystems.
- In der schwedischen Landgemeinde Tomelilla zahlen junge Menschen nichts für den öffentlichen Verkehr und die Stadt kauft nur ein, was nachhaltig ist.

Das ist unser Plan
Greenpeace sucht Gemeinden, die bereit sind, mit uns in den Donut zu steigen – Gemeinden mit Pioniergeist. Sie sind offen für Neues und verstehen Transformation und Veränderungen als ein Gemeinschaftsprojekt von Politik, Verwaltung und Einwohner:innen. Die Gemeinden setzen es sich zum Ziel, so zu politisieren und zu wirtschaften, dass sie die planetaren Belastungsgrenzen einhalten. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass die Menschen auf einem sicheren sozialen Fundament stehen.
Der Donut gibt die Richtung vor: Ressourcen wie Boden und Wasser sind nicht endlos und mit fossilen Brennstoffen wie Benzin schaden wir dem Klima. Grundbedürfnisse wie Wohnen, Bildung, Gesundheit und politische Teilhabe sind für alle erschwinglich und möglich.
Als erstes definieren die Gemeinden im Dialog mit den Menschen vor Ort und mit wissenschaftlicher Unterstützung die grössten Herausforderungen. Dann vertieft der Donut-Rat, die identifizierten Themen und erarbeitet konkrete Ziele und Massnahmen. Die Donut-Räte setzen sich jeweils aus Repräsentant:innen der Gemeindebewohner:innen zusammen. Resultat ist ein zukunftsweisendes Porträt der Gemeinden mit Vorgaben, wie sie in den Donut kommen. Kurz: Happy people, happy planet.
Wird deine Gemeinde sich mit uns auf den Weg machen? Steigt sie in den Donut ein?

Mache den ersten Schritt
Wir suchen zwei deutschsprachige Gemeinden, welche die Donut-Ökonomie einführen möchten – also das menschliche Wohlergehen ins Zentrum stellen und gleichzeitig die Grenzen unseres Planeten berücksichtigen. Nominiere jetzt eine Gemeinde!
Mach deine Gemeinde zur glücklichsten der Schweiz.
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