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Asti Roesle an der Orang-Utan-Aktion in Zürich

Das Climate Defenders Camp auf der Halbinsel Kampar in Riau, Sumatra,  befindet sich mitten in einer Regenwald- und Sumpflandschaft. Diese wird gegenwärtig von den Konzernen APRIL und Sinar Mas für Palmöl und Papierplantagen abgeholzt. Den lokalen Machthaber (was Firmen und Behörde einschliesst) ist das Camp ein Dorn im Auge, da es inzwischen zu viel internationale Aufmerksamkeit erreicht hat. Sie wollen es möglichst schnell aufzulösen.

Zwei Journalisten und zwei Greenpeace-Vertreter, welche am Montag ins Camp fahren wollten, wurden bei einem Foto-Stopp von der Polizei verhaftet. Ich verdanke es einem Zufall, dass ich nicht in dieser Gruppe war. Sie wurden bis weit in die ganze Nacht und den folgenden Tag für Verhöre festgehalten. Unsere Anwältin musste feststellen, dass die Protokolle manipuliert und falsch transkribiert wurden. Die Journalisten und Greenpeace-Vertreter haben einen Landesverweis erhalten und werden ausgeschafft – ohne durchschaubare Rechtsgrundlage. Das Fotografieren von zerstörten Waldflächen wird neu als illegale Aktivität deklariert. Auch hat die Polizei verlauten lassen, dass die betroffenen Ausländer nicht über die notwendigen Reisepapiere verfügten – was definitiv nicht stimmt. Wir sehen und mit einer Verletzung von Menschen- und Grundrechten konfrontiert.

Unterdessen haben sich Journalisten Organisationen wie die IFJ (International Federation of Journalists), AIJ (Alliance of Independent Journalists) und Reporter ohne Grenzen eingeschaltet. «Die Behörden sollten sicherstellen, dass das Recht auf freie Berichterstattung über das dringende Problem der Abholzung des Urwaldes respektiert wird. Die Polizei darf sich nicht dem Druck von Grosskonzernen beugen» fordert Reporter ohne Grenzen in ihrer Pressemitteilung.

Momentan sind nun auch unsere indonesischen Kollegen, die bis heute das Camp weiterführten, in Polizeiverhör. Ich bleibe derweilen in Deckung, ein paar Stunden vom Camp entfernt und warte weitere Geschehnisse ab. Die lokale Bevölkerung zeigt grosse Solidarität und Unterstützung, wie mir die Kollegen vor Ort berichten. Ob die Strategie, uns endgültig zu vertreiben aufgeht und ob mir auch bald die Ausschaffung droht, erfährt ihr in den nächsten Tagen auf diesem Blog.

Weitere Berichte auf dem Blog von Greenpeace International sowie ein guter Hintergrund-Artikel (auf englisch) zum Camp – und was wir damit bewirken wollen.

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