Die Route der Esperanza

 

1. Fahrtabschnitt: Spitzbergen/Kongsfjord

Die Auswirkungen der Ozeanversauerung auf die Meeresumwelt sind erst wenig erforscht. Prof. Dr. Ulf Riebesell und sein Team vom IFM-Geomar Kiel werden an Bord der Esperanza im Kongsfjord vor Spitzbergen Untersuchungen zur Ozeanversauerung mit so genannten «Mesokosmen» durchführen. Das Projekt findet im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes EPOCA statt.

In einem «Mesokosmos» wird ein fast unberührtes Ökosystem «eingesperrt»: Die Forscher simulieren darin die Ozeanversauerung und die Folgen auf die Tierwelt. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Flügelschnecke Limacina helicina, eines der Fundamente des Ökosystems im Fjord. Diese kleine Schnecke besitzt filigrane Kalkschalen. Sollten die Schnecken in der Zukunft durch die Versauerung Schwierigkeiten bekommen, dann könnte dies verheerende Folgen für die gesamte Nahrungskette im Meer haben.

2. Fahrtabschnitt: Barentssee

Der zweite Fahrtabschnitt führt die Esperanza von Spitzbergen weiter nach Norden in die Barentssee. Um zu erforschen, welche Wunder der Natur sich in den Tiefen des arktischen Ozeans verbergen, wird Greenpeace einen Teil der nördlichen Barentssee kartieren.

Dabei wird mit einem Mehrstrahl-Echolot (engl. multibeam ecosounder) die Struktur des Bodens genauestens erforscht. Interessante Entdeckungen wie Kaltwasserkorallenriffe können mit einem Unterwasser-Roboter (engl. ROV, Remotely Operated Vehicle) und einer Unterwasserkamera dokumentiert werden. Über Wasser wird die Esperanza die Fischtrawler aufzeichnen, die an der Eiskante mit Grundschleppnetzen fischen.

3. Fahrtabschnitt: Kangerdlugssuaq-Fjord

Auch die Klimaforscher Dr. Gordon Hamilton (Universität Maine) und Dr. Fiamma Straneo (Woods Hole Oceanographic Institution) setzen ihre Forschungsarbeit fort, die sie 2009 an Bord der Arctic Sunrise begonnen haben. Die Forscher vertreten die Hypothese, dass die rasante Schmelze der grönländischen Gletscher im Zusammenhang subtropischem Wasser steht, das in Grönlands Fjorde vordringt. Während der Greenpeace-Expedition 2009 wurden dafür von amerikanischen Forschern erste Belege gesammelt. Um ihre Hypothese weiter zu belegen, werden sie in diesem Jahr fest fixierte Messgeräte (engl. ‚Moorings’) einholen, die im letzten Jahr im Kangerdlugssuaq- Fjord installiert wurden. Sie liefern jetzt die Datenserie eines gesamten Jahresverlaufs.