Auf Papua-Neuguinea hilft Greenpeace den einheimischen Völkern, sich gegen die illegale Abholzung des Regenwalds zu wehren.
Sojaernte im Amazonasgebiet – In Brasilien wird auf fast 23 Millionen Hektar Soja angebaut, was der Fläche Grossbritanniens entspricht.
© Greenpeace / Nilo D’Avila
Dieser Artikel ist im Magazin Greenpeace 2/2006 erschienen.
Auf der Insel Neuguinea, die je etwa hälftig zu Indonesien und zu Papua-Neuguinea gehört, liegt eines der grössten Regenwaldgebiete Südostasiens. Seit einem Jahrzehnt wüten hier die Holzbaufirmen, die bereits 70 Prozent der verfügbaren Holzflächen unter sich aufgeteilt haben – ungeachtet der Landrechte der indigenen Völker, die sich denn auch hilflos den Frevlern gegenübersehen.
Seit zehn Jahren hilft Greenpeace mit einer Waldkampagne den eingeborenen Völkern, sich zur Wehr zu setzen, richtete auf Papua-Neuguinea ein Waldcamp ein und lenkt das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf die illegale Abholzung.
Der Papua-Neuguineer Brian Barin, 26, war im März unterwegs in Europa und schilderte die Vorfälle in seiner Heimat: «Die Holzfäller nehmen jeden Baum, den sie wollen, aus diesem Wald, der das Zuhause meiner Leute ist. Sie fahren mit ihren Maschinen durch unsere Gärten. Sie lenken ihre Lastwagen und Bulldozer durch unsere Flüsse und verseuchen sie mit Öl und Dreck. Merken sie nicht, dass Menschen flussabwärts aus diesen Flüssen trinken? Ich denke, sie wissen es, aber es kümmert sie nicht.»
Hilfe zur Selbsthilfe für die Eingeborenen
Das Ziel der Waldkampagne ist, ein grosses Netzwerk von Schutzgebieten zu errichten, in denen der Wald vor der Zerstörung geschützt wird und die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung berücksichtigt werden. Für diejenigen Wälder, die nicht unter Schutz gestellt worden sind, soll eine ökologische und sozial verträgliche Waldnutzung durchgesetzt werden. Dabei arbeitet Greenpeace ausschliesslich auf Einladung und unter Teilnahme der indigenen Gemeinschaften vor Ort, entwickelt mit ihnen Alternativen und hilft bei der Umsetzung.
97 Prozent des Staatsterritoriums Papua-Neuguineas gehören heute den indigenen Gemeinden. Mit einer Identifizierung und Kartierung des Landes werden die Grundlagen für die ökologische Nutzung gelegt. Erst auf dieser Basis können kleinere Unternehmen wie etwa Öko-Forstbetriebe gegründet werden.