In den einst ruhigen Weltmeeren ist es laut geworden. Erkundungs-Explosionen der Ölförderung, Bohrplattformen, Schiffslärm und militärische Schallexperimente zerreissen die Stille der Meere.
Für Wale ein Delirium: die Dauerbelastung ihres hochentwickelten Gehörs vertreibt Wale aus Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten, stört ihre lebensnotwendige Kommunikation und führt im Extremfall zu Gehörschäden und Massenstrandungen.
Auf der Wanderroute der Pottwalbullen nahe der Shetlandinseln stehen rund 400 Bohrinseln der Öl- und Gasindustrie in der Nordsee
Wale sind für ihr Überleben von ihrem Gehörsinn extrem abhängig. Viele Arten haben ein exzellentes Gehör und benutzen dieses z.B. mit Hilfe der Schallortung, ähnlich wie Fledermäuse – beim Auffinden von Beute, zur Navigation oder zur Kommunikation mit Artgenossen.
Oft werden Schall-Äußerungen über grosse Distanzen wahrgenommen, so kommunizieren beispielsweise Buckelwale mit ihren Gesängen über mehrere tausend Kilometer. Im Extremfall kann starker Unterwasserlärm auf die Meeressäuger zu verheerenden körperliche Schäden bis hin zum Tod führen.