Bei einer Routinekontrolle fand die Lebensmittelkontrolle des Kantons Bern in einem Herstellungsbetrieb von Toblerone-Schokolade der Kraft-Jacobs-Suchard Lecithin aus genmanipulierter Soja. Dieser Tatbestand verletzt das geltende Verbot für Gentech-Soja in der Schweiz und zeigt auf, dass nur eine rigorose Trennung genmanipulierter von natürlicher Soja und eine lückenlose Kontrolle vom Produzenten bis zum Vertreiber sicherstellen kann, dass wir nicht ungefragt und ungewollt gentechverseuchte Schoggihasen im Osternest finden.

Bern. Mitverantwortung der Bundesbehörden Die tragenden Organisationen der Gen-Schutz-Initiative kritisieren in einem Brief an Bundesrätin Ruth Dreifuss die ungenügenden Vorkehrungen zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten. Der jetzt aufgedeckte Fall beweist, wie berechtigt die Verwaltungsbeschwerde gegen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bezüglich des Imports von Gentech-Soja ist, welche KonsumentInnen-, Landbau- und Umweltorganisationen, sowie Kleinbetriebe der Lebensmittelbranche und Einzelpersonen im Januar beim Departement des Innern deponiert haben. Neben den ungenügenden gesundheitlichen Vorsorgeabklärungen, erweist sich auch der Vorwurf der mangelhaften Kontrolle als richtig. Die jetzt erfolgten Warenprüfungen durch Kantonale Ämter sind löblich, aber umso unverständlicher bleibt die nachlässige Haltung der Bundesbehörden, insbesondere, dass von der Grenze an der Warenfluss möglicherweise gentech verseuchter Produkte nicht kontrolliert und keine Garantien verlangt werden, wenn der Verdacht auf genmanipulierte Bestandteile in Lebens- und Futtermitteln besteht. Einziges Instrument für die Bevölkerung, dem unkontrollierten Übergriff durch die Gentech-Industrie Grenzen zu setzen, bleibt die der Abstimmung harrende Gen-Schutz-Initiative. Aufruf an die Lebensmittelindustrie – Boykotte drohen Die unterzeichnenden Organisationen rufen die Lebensmittelindustrie auf, die Ablehnung der Konsumentinnen und Konsumenten gegen Gentech-Lebensmittel endlich ernst zu nehmen. Im vorliegenden Fall ist mit Kraft-Jacobs-Suchard eine Firma betroffen, die gemäss einer Erklärung vom November an Greenpeace International europaweit auf die Verwendung von genmanipulierten Nahrungsmittel verzichten will. Um sich vor wirtschaftlichem Schaden durch mögliche KonsumentInnenboykotte zu schützen, ist es an den Lebensmittelherstellern, sich bei ihren Zulieferern für die klare Trennung der genmanipulierten Soja von natürlichen Bohnen einzusetzen echte Garantien für Gentechfreiheit zu verlangen und sich für eine verlässliche staatliche Kontrolle einzusetzen.


Kontakt:
VKMB, Herbert Karch 031 / 312 64 00
Ruth Gonseth, SAG-Vorstand, Nationalrätin 061 / 921 36 19
Greenpeace Genschutzkampagne, Stefan Weber, Bruno Heinzer 01 / 447 41 41
WWF, Bernadette Oehen 01 / 297 22 53