Die von Novartis hergestellte Galactina-Säuglingsnahrung «Mamina Soja Junior 7» und «Mamina Soja 1» enthält undeklarierte Gentech-Soja. Dies brachte eine Lebensmittelanalyse an den Tag, die Greenpeace in Auftrag gegeben hat. Bestätigt wurden die Resultate durch eine Untersuchung des «Kassensturz» – er berichtet heute abend darüber. Brisant: Die genmanipulierten Lebensmittel für Neugeborene sind nicht nur undeklariert, sondern werden den ahnungslosen Eltern auch noch unter dem «Bio»-Label angedreht! Greenpeace fordert, dass Novartis den Baby-Milchersatz unverzüglich aus dem Handel zieht und die gesetzlichen Bestimmungen einhält.

Zürich. Die Säuglings-Nahrung «Mamina Soja 1» (ab 1. Lebenstag) und «Mamina Soja Junior 7» (ab 7. Lebensmonat) wurde vom Basler Labor Carbotech untersucht. Resultat des Tests (PCR 35S-Methode), der nach offizieller Analysemethode des Bundesamts für Gesundheit vorgenommen wurde: Die Schoppen-Nahrung enthält Gentech-Soja – undeklariert. Und nicht nur das: Auf dem Galactina/Novartis-Produkt prangt frech in grossen Lettern «BIO – Soja aus biologischem Anbau». Einmal mehr zeigt sich, dass die im Vorfeld zur Genschutz-Initiative abgegebenen Versprechen der Gentech-Lobby keinen Deut wert sind: Immer wieder hatte Novartis-Direktor Krauer beteuert, dass die KonsumentInnen aufgrund einer klaren Deklaration wählen könnten, ob sie Gentech-Produkte kaufen wollen oder nicht. Heute gilt das offenbar bereits nicht mehr. Hat Novartis Angst, die Schweizer Eltern würden keine Gentech-Babynahrung kaufen? Wobei anzumerken ist, dass die Etikettierung von Gentech-Lebensmitteln kein freiwilliger Gnadenakt der Chemie-Multis ist, sondern geltende gesetzliche Vorschrift. Greenpeace fordert die unverzügliche Entfernung dieses undeklarierten, im falschen Bio-Gewand daherkommenden Gentech-Produkts aus dem Handel. Da die Gentech-Konzerne offensichtlich nicht bereit sind, die Gesetze zu respektieren, appelliert Greenpeace an die zuständigen Behörden, ihre Aufsichtspflicht endlich wahrzunehmen, die geltenden Deklarationsvorschriften (Art.22 und 23 der Lebensmittelverordnung) durchzusetzen und fehlbare Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen. Namentlich sind strafrechtliche Verstösse gegen das Täuschungsverbot (Art. 18 Abs. 2/3 Lebensmittelgesetz) und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb zu prüfen und zu ahnden. Greenpeace wird weiterhin dort eingreifen, wo die staatlichen Kontrollmechanismen versagen: Säuglinge sind keine Versuchskaninchen!


Kontakt:
Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41