Auch vier Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima lässt der Widerstand gegen die Atomkraft nicht nach: Rund 200 Menschen haben am Mittwoch vor dem Sitz der Atomaufsichtsbehörde ENSI in Brugg/AG ein friedliches Zeichen für eine Schweiz ohne Reaktoren gesetzt. Auch in Genf versammelten sich vor dem japanischen Konsulat Dutzende von AKW-Gegnern.

Auch vier Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima lässt der Widerstand gegen die Atomkraft nicht nach: Rund 200 Menschen haben am Mittwoch vor dem Sitz der Atomaufsichtsbehörde ENSI in Brugg/AG ein friedliches Zeichen für eine Schweiz ohne Reaktoren gesetzt. Auch in Genf versammelten sich vor dem japanischen Konsulat Dutzende von AKW-Gegnern.


Die Mahnwache in Brugg/AG wurde von rund 200 Personen besucht.

© Greenpeace / Silvana Degonda

 

In Brugg handelt es sich um die 800. Mahnwache seit der Atomkatastrophe in Fukushima am 11. März 2011. «Wir werden protestieren, solange die Schweizer Altreaktoren am Netz bleiben», sagte der Initiant und ehemalige Stiftungsratspräsident von Greenpeace Schweiz, Heini Glauser, und forderte die sofortige Abschaltung des ältesten Reaktors der Welt, des AKW Beznau.

Der dortige Reaktor 1 wird nun zwar vorläufig vom Netz genommen, unter anderem um den alten Deckel des Reaktordruckbehälters zu ersetzen. Er könnte aber noch sehr lange in Betrieb bleiben, wenn das eidgenössische Parlament keine verbindliche Laufzeitbeschränkung beschliesst und das ENSI weiterhin untätig bleibt.

«Wo das ENSI hinschaut, geschieht zu wenig und das Wenige zu spät», sagte Kaspar Schuler, Geschäftsleiter der Allianz Atomausstieg. «Es schützt die AKW-Betreiber optimal, aber nicht die Bevölkerung». Stattdessen wird deren Meinungsfreiheit eingeschränkt und die Mahnwache ist nur noch unter absurden Auflagen möglich. 

Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen und die 800 Einsprachen, die beim Bezirksgericht eingegangen sind, könnten die Auflagen noch rückgängig machen. Es wäre ein Gebot der Vernunft, wenn die AKW-GegnerInnen ohne Einschränkungen das ENSI weiterhin daran erinnern könnten, dass eine Katastrophe wie in Fukushima auch in der Schweiz jederzeit passieren könnte.

 

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