Das Trinkwasser aus der Muttenzer Hard für über 100’000 Menschen im Grossraum Basel ist mit Deponie-Chemikalien belastet. Dies zeigen Analysen, die Greenpeace heute an einer Pressekonferenz veröffentlicht hat. Im Trinkwasser hat Greenpeace Gift-Stoffe gefunden, die auch im stark verschmutzten Grundwasser der Chemiemülldeponien Feldreben und Rothaus in Muttenz vorkommen. Daraus lässt sich schliessen: Die auslaufenden Chemiemülldeponien kontaminieren das Trinkwasser. Greenpeace fordert sofortige Trinkwasserschutz-Massnahmen und die Totalsanierung der Gift-Deponien auf Kosten der Verursacher.

Basel. Seit mehr als vier Jahren fordert
Greenpeace systematische Untersuchungen des Basler Trinkwassers auf
Chemikalien aus den wenige hundert Meter nahen Muttenzer
Chemiemülldeponien. Doch die Basler Chemie und die Gemeinde Muttenz
tun dies als unnötige Panikmache ab. Noch Ende Februar behauptete
Novartis an ihrer Generalversammlung, die Chemiemülldeponien seien
keine Gefahr für das Basler Trinkwasser.

Greenpeace musste daher handeln: Die
Umweltorganisation nahm zweimal Proben aus einem öffentlich
zugänglichen Trinkwasserbrunnen der Hardwasser AG und liess sie vom
Pariser Speziallabor Suez Environnement analysieren.

Im Trinkwasser der Hardwasser AG wurden
typische Deponie-Chemikalien nachgewiesen, die auch im Grundwasser
bei den Chemiemülldeponien Feldreben, Margelacker und Rothaus
gefunden wurden oder auf einer internen Deponie-Stoffliste der
Basler Chemiekonzerne erwähnt sind. Nachgewiesen wurde u.a.
giftiges Hexachlorbutadien, das im Verdacht steht, Missbildungen
und Krebs zu erzeugen.

Der Analysebefund untermauert den Verdacht, den
Greenpeace seit Jahren hegt: Die Chemiemülldeponien kontaminieren
das Trinkwasser für den Grossraum Basel. Da die
Grundwasserverhältnisse in der Muttenzer Hard sehr kompliziert sind
und schnell ändern, bilden die Greenpeace-Analysen nur eine
Momentaufnahme. Das tatsächliche Ausmass der
Trinkwasserverschmutzung ist mit diesen beiden Analysen nicht
abschliessend erfasst. Vieles deutet darauf hin, dass die von
Greenpeace im Trinkwasser gefundenen Chemikalien wahrscheinlich nur
einen Teil der gesamten Belastung zeigen. Deshalb fordert
Greenpeac

  • Sofortige Offenlegung aller Trinkwasseranalysen der Basler
    Chemischen Industrie, der Hardwasser AG, der IWB, des AUE BL, des
    kantonalen Laboratoriums BL sowie der Gemeinde Muttenz. Sofortige
    Massnahmen zum Schutz des Basler Trinkwassers vor Chemiegift.
  • Sofortige, systematische Untersuchungen der einzelnen
    Trinkwasserbrunnen in der Muttenzer Hard mittels Screening-Analysen
    von Sammelproben.
  • Ultimative Totalsanierungen der auslaufenden Chemiemülldeponien
    rund um das Trinkwassergebiet der Muttenzer Hard auf Kosten der
    Verursacher Novartis, Ciba, Syngenta und Clariant.

«Der Chemiemüll muss endlich weg. Die Menschen
haben – auch in der Schweiz – ein Recht auf sauberes Trinkwasser!»,
fordert Kaspar Schuler, Geschäftsleiter von Greenpeace Schweiz.

Kontakt:

Matthias Wüthrich, Greenpeace Chemiekampagne (vor Ort) +41 44
447 41 31

Greenpeace-Medienabteilung +41 44 447 41 11