Erfolg für Gentech-GegnerInnen: Im Februar diesen Jahres hatten Greenpeace-«Hühner» mit einer bunten Aktion vor dem Migros-Hauptsitz dagegen protestiert, dass ihre Artgenossinnen mit Gentech gefüttert werden. Nun hat Migros reagiert – der Detailhandelsriese garantiert ab sofort, dass alle Optigal-Hühner gentechfrei gefüttert werden. Zudem gewährleistet Migros ab heute in einem 7-Punkte-Programm, dass auch das neue Label-Fleisch «M-Garantie» aus gentechfreier Fütterung stammt. Greenpeace begrüsst dieses klare Bekenntnis zu gentechfreien Produkten. Die Umweltorganisation wird sich nun mit Freuden jenen Unternehmen zuwenden, die es bis anhin nicht geschafft haben, ihre Tiere mit gentechfreiem Futter zu ernähren.

Zürich. Am 1. Februar 2000 hatte eine Schar
gackernder Hühner den Migros-Hauptsitz in Zü-rich heimgesucht. Die
kostümierten Greenpeace-AktivistInnen protestierten dagegen, dass
die Optigal-Hühner mit Gentech-Futter gemästet werden. Die
Optigal-Poulets waren sogar mit der Aufschrift «aus artgerechter
Fütterung» versehen. Nachdem Greenpeace im Sommer nochmals
nachgehakt hatte, wurde schliesslich ein Vertreter der
Umweltorganisation zum Gespräch geladen, wo ihm die
Migros-Verantwortlichen eine gentechfreie Fütterung der gesamten
Optigal-Linie zusicherten. Greenpeace gratuliert Migros zu diesem
richtungsweisenden Schritt, zumal im Rahmen des 7-Punkte-Programms
auch das neue Label-Fleisch ohne Gentech-Mast produziert wird. Die
Umweltorganisation wird nun alles daran setzen, dass dieses
Beispiel Schule macht: Noch immer wird ein grosser Teil des Viehs
in der Schweiz mit Gentech-Futter gemästet – gemäss einer Statistik
des Bundesamts für Landwirtschaft nimmt der Anteil genmanipulierten
Futters beim Import zwar deutlich ab, beträgt aber immer noch 41%.
Dies widerspricht dem ausgewiesenen Bedürfnis der Bevölkerung nach
gesunder Nahrung. Die KonsumentInnen wollen weder genmanipulierte
Nahrungsmittel noch Fleisch, das aus Gentech-Fütterung stammt. Denn
die Risiken der Gentech-Nahrung sind unabsehbar. So haben etwa
Langzeit-Fütterungsversuche bei Ratten äusserst beunruhigende
Resultate gezeigt. Greenpeace fordert deshalb alle Schweizer
Lebensmittelhändler und -produzenten auf, dem Beispiel von Migros
zu folgen und ebenfalls klar auf genmanipulierte Or-ganismen zu
verzichten. Zudem ruft Greenpeace die Futtermittel-Branche auf, die
Bedürfnisse der KonsumentInnen und den Schutz der Umwelt endlich
ernst zu neh-men. Bis jetzt hat sich der Futtermittelverband
konsequent quer gestellt: Seit Jahren orakelt er, dass die
Umstellung auf eine gentechfreie Produktion im grossen Stil
unmöglich sei. Mit ähnlichen Argumenten hat die Branche eine
verbindliche Vereinbarung verunmöglicht, die den GVO-Verzicht
zwischen Futtermittel-industrie, Bauern und Milchproduzenten
festgeschrieben hätte. Diese Argumentation ist nach dem
Migros-Entscheid weniger haltbar denn je.

Kontakt:

Bruno Heinzer, Greenpeace Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41
oder

079/400 88 31

Greenpeace Medienabteilung 01 / 447 41 11

Bilder der Februar-Aktion sind bei den Agenturen oder Greenpeace
erhältlich