Die Greenpeace Hazard Patrol, eine Genschutz-Patrouille, die in ganz Europa seit zwei Monaten Lebens- und Futtermittel-Importe nach Gentech-Beimischungen aus den USA kontrolliert, ist in Schweizer Ladenregalen auf einen bisher nicht identifizierbaren genmanipulierten Organismus (GVO) gestossen. In den Hunde-Fleischstäbchen der Marke «Bonzo» des deutschen Tierfutterfabrikanten Spillers Latz GmbH befindet sich ein in der Schweiz nicht zugelassener GVO. Greenpeace Schweiz reicht gegen alle Unternehmen, die das illegale Gentech-Produkt verkaufen, Strafanzeige ein. Am heutigen Samstag beschlagnahmen überall in der Schweiz Genschutz-Patrouillen von Greenpeace die betroffenen Produkte und übergeben diese der Polizei.

Zürich. In elf verschiedenen Schweizer Städten und Regionen (Zürich, Bern, Genf, Lausanne, Zug, Thun, Winterthur, St.Gallen sowie im Aargau, im Linthgebiet und im Tessin ) durchkämmen heute Greenpeace-Genschutz-Patrouillen Lebensmittelläden nach dem Tierfutter der Marke Bonzo, das ein illegales und unbekanntes Fremdgen enthält. In Usego-, Pick&Pay-, EPA-, Waro- und Manor-Filialen räumen UmweltschützerInnen die genmanipulierten Produkte aus den Regalen, um sie zusammen mit einer Strafkanzeige gegen die jeweiligen Vertreiber den Untersuchungsbehörden zu übergeben. Durch die Untersuchung des Hundefutters in einem Basler Labor wurde ein genmanipulierter Organismus identifiziert. Da es sich dabei nicht um eines der beiden für die Schweiz zugelassenen GVO Agrarprodukte (Monsanto-Soja oder Novartis-Mais) handelt, ist der Vertrieb dieses Produkts illegal. Welches Fremdgen beigefügt worden ist, konnte trotz weiterer Abklärungen bisher nicht eruiert werden. Der Fall zeigt in erschreckender Weise die Unsicherheit auf, die durch die Anwendung von Gentechnologie im Lebens- und Futtermittelbereich geschaffen wird. Wie sollen beispielsweise Allergiker für sie gefährlichen Proteinen ausweichen können, wenn nicht einmal festgestellt werden kann – geschweige denn deklariert ist – welches Fremdgen einem Produkt beigefügt worden ist? Greenpeace fordert die Verkäufer des Produktes auf, unverzüglich mitzuteilen, welche genmanipulierten Organismen in ihrem Produkt verwendet werden. Die Greenpeace Hazard Patrol hat unter anderem bereits in Holland, Deutschland, Österreich und Frankreich Aktionen gegen GVO-Importe durchgeführt. In der Schweiz geben sich die Verteiler (noch) bedeckt – auch die von Nestlé gross angekündigten Leisi-GVO-Toasts wurden bloss in sehr wenigen Verkaufsstellen gefunden. Fündig wurde die Hazard-Patrol auch bei Denner: Die Katzenfutter-Hausmarke Cat’s enthält undeklarierte Gentech-Soja des US-amerikanischen Agromulti Monsanto. Illegale GVO im Laden – solche Vollzugsmängel werden uns trotz schönfärberischer Beteuerungen der Gentech-Lobby auch mit der Gen-Lex weiterhin erhalten bleiben. Dass das Gen-Lex-Paket die noch vorhandenen Lücken schliesse, wie Bundesrat Delamuraz in der neuesten ForumGen Broschüre behauptet, ist schlicht und einfach falsch. Wirkliche Schranken setzt einer unkontrolliert wuchernden Gentech-Industrie nur die Genschutz-Initiative. Greenpeace fordert die sofortige Entfernung aller Gentech-Produkte aus den Regalen der Schweizer Lebensmittelläden und wird weiterhin darauf achten, dass dem Willen der Schweizer Bevölkerung nach gentechfreien Nahrungsmitteln und dem Schutz der Natur Nachachtung verschafft wird.


Kontakt:
Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41