Monatelange Recherchen von Greenpeace in den amerikanischen Sojaanbaugebieten haben ergeben: Gentech-freie US-Soja ist – entgegen den Beteuerungen der Nahrungsmittelkonzerne – in ausreichenden Mengen erhältlich. Greenpeace hat eine Liste mit über vierzig kanadischen und nordamerikanischen Sojaanbietern zusammengestellt, die den gesamten europäischen Sojabedarf abdecken können. Nach Greenpeace-Protesten verzichtet nun auch Unilever Deutschland auf die Verwendung der Gentech-Soja und verlangt eine Trennung der Ernte. Unilever Schweiz dagegen gibt ihren Kunden keine Garantie.

Chicago/Zürich. Der Widerstand gegen die erpresserische Vermischung der US-amerikanischen Sojaernte mit genmanipulierter Soja von Monsanto und gegen die skandalöse Nötigung der KonsumentInnen, die gegen ihren ausdrücklichen Willen mit Gentech-Soja zwangsernährt werden sollen, wächst in ganz Europa rapide. Jetzt stehen der US-Chemiekonzern Monsanto, gegen dessen Pflanzengift «Roundup» die genmanipulierte Soja resistent gemacht wurde, sowie die Nahrungs-Multis Unilever, Danone und der Schweizer Nestlé-Konzern mit der Zwecklüge von den «unvermeidlichen» Gen-Soja-Importen alleine da: Mit einer Liste von Sojaanbietern eröffnet Greenpeace die Möglichkeit, auch in den USA gentech-freie Sojazu bestellen Greenpeace fordert Nestlé Schweiz, Danone und insbesondere Unilever Schweiz dazu auf, von diesem Angebot Gebrauch zu machen und den ausdrücklich und wiederholt geäusserten Wunsch der KonsumentInnen nach gentech-freien Nahrungsmitteln zu respektieren. Die Recherchen von Greenpeace haben zudem ergeben: Eine Separierung der Gen-Soja ist nicht nur möglich, sie wird von Monsanto selbst auch betrieben, denn viele Farmer haben Verträge mit Monsanto unterschrieben, nach denen der Chemiekonzern die Gen-Bohnen als Saatgut zurückkauft. Gen-Soja kann als Bohne, Mehl oder Lecithin analytisch identifiziert werden, wie ein im Auftrag von Greenpeace vom Hydrotox-Labor in Freiburg entwickelter Test bestätigt. Stefan Weber, der Koordinator der Gentech-Kampagne von Greenpeace Schweiz ist überzeugt: «Monsanto’s Gen-Soja wird – wenn Nestlé, Danone und Unilever den Willen der VerbraucherInnen respektieren – auf dem europäischen Markt keine Chance haben.» Soja und Sojabestandteile – wie der Emulgator Sojalecithin – finden sich in rund dreissigtausend Lebensmitteln. Mit der unwahren Behauptung, eine Trennung der Gentech- Bohnen von der konventionellen Soja sei nicht machbar, versuchten amerikanische und europäische multinationale Konzerne, die europäischen KonsumentInnen vor vollendete Tatsachen zu stellen.


Kontakt:
Stefan Weber, Koordinator Genschutz-Kampagne, 01 / 447 41 41