Dienstag, 21. Mai 2013

© Philip Reynaers / Greenpeace

Greenpeace begrüsst die Entscheidung des Zertifizierungssystems Forest Stewardship Council (FSC), sich von der in Baar ZG ansässigen Danzer Group zu trennen. Dieser Grundsatzentscheid erfolgt rund 18 Monate nachdem Greenpeace bei FSC International eine Klage gegen die Danzer Group eingereicht hatte wegen Beteiligung der damaligen Tochtergesellschaft Siforco an Gewalttaten von Militär und Sicherheitskräften gegen Dorfbewohner der Waldgemeinde Yalisika im Norden der Demokratischen Republik Kongo. Mehr zum Fall hier. In Deutschland reichten die Menschenrechtsorganisationen ECCHR und  Global Witness wegen diesem Vorfall der sich im Mai 2011 ereignete, vor rund einem Monat Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Tübingen gegen einen leitenden Mitarbeiter und deutschen Staatsangehörigen der Danzer Group ein.

Mit diesem Entscheid beweist das Holzlabel FSC,  dass seine «Policy for Association» Regel (ethische Richtlinien für FSC zertifizierte Firmen) nicht bloss auf dem Papier besteht und dass FSC nicht mit Unternehmen in Verbindung gebracht werden will, welche in schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind. Der Fall zeigt aber auch, dass FSC dringend Sicherheitsvorkehrungen (preconditions & safeguards) für Holzzertifizierung in Hochrisikogebieten einführen muss. Hochrisikogebiete zeichnen sich durch ein ein hohes Mass an Korruption, fehlende Rechtssicherheit und –umsetzung sowie eine schwache und unterdrückte Zivilgesellschaft aus.

Schweizer Unternehmen kommen bei ihren Aktivitäten im Ausland immer wieder mit Menschenrechten und Umweltstandards in Konflikt. Greenpeace Schweiz unterstützt deshalb die Kampagne «Recht ohne Grenzen», welche von Bundesrat und Parlament zwingende ökologische und soziale Bestimmungen und Unternehmensverantwortung für global operierende Firmen mit Sitz in der Schweiz einfordert.

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