Spitzbergen/Kiel. Diesen Sommer war Greenpeace zum zweiten Mal mit unabhängigen Wissenschaftern in der Arktis unterwegs. In einem der grössten europäischen Experimente haben in den vergangenen sechs Wochen Forscher aus 12 Nationen die Folgen der Ozeanversauerung untersucht. Ihr Fazit: die steigenden Treibhausgas-Emissionen haben unerwartet starken Einfluss auf den Plankton.

Spitzbergen/Kiel. Diesen Sommer war Greenpeace zum zweiten Mal mit unabhängigen Wissenschaftern in der Arktis unterwegs. In einem der grössten europäischen Experimente haben in den vergangenen sechs Wochen Forscher aus 12 Nationen die Folgen der Ozeanversauerung untersucht. Ihr Fazit: die steigenden Treibhausgas-Emissionen haben unerwartet starken Einfluss auf den Plankton.


Ulf Riebesell vom Leibniz-Institutes für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), unter dessen Leitung das Experiment stand, sprach gegenüber Greenpeace von einem „Riesensprung in der Erforschung der Ozeanversauerung“.

In so genannten Mesokosmen – den grössten Reagenzgläsern der Welt – wurden verschiedene Versauerungsgrade im Meer simuliert. Das Greenpeace-Schiff Esperanza wird diese kommende Woche nach Kiel zurück bringen.

Wie kommen die Lebewesen der Arktis mit dem niedrigen pH-Wert zurecht? Was verändert sich im Ökosystem? Das waren die Fragen, zu denen die bis dato grössten Datensammlung über die Ozeanversauerung Antworten suchte. Die Resultate werden in den kommenden Wochen ausgewertet und interpretiert. Erste Ergebnisse zeigen aber bereits gravierende Auswirkungen: Das Phytoplankton, zum Beispiel die Kieselalge, vermehrt sich wesentlich langsamer, wenn das Meer saurer ist. Da dieses Plankton ganz am Anfang der Nahrungskette steht, kann seine Beeinträchtigung massive Folgen für das gesamte Nahrungsnetz und Ökosystem haben.

Die zunehmende Versauerung der Ozeane ist eine Folge des steigenden Kohlendioxid-Gehalts der Atmosphäre. Durch Kohle- und Öl-Verbrennung gelangt CO2 in die Luft, und die Weltmeere nehmen es auf. Dann verbindet es sich mit dem Wasser zu Kohlensäure. Weil die CO2-Aufnahme bei kalten Temperaturen am höchsten ist, sind die Polargebiete am stärksten betroffen.

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