Heute vor 24 Jahren explodierte in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew der Reaktorblock 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Die atomare Katastrophe verseuchte ein riesiges Gebiet, in dem 7 Millionen Menschen lebten.

Fast 2 Millionen Menschen wurden evakuiert oder wanderten aus. Viele der Verstrahlten leiden noch heute unter den Folgen der anhaltenden Radioaktivität. Erhöhte Krebsraten, missgebildete Neugeborene und eine Vielzahl von psychischen Krankheiten sind dokumentiert. Dazu kommen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fehlfunktionen der Drüsen und Beeinträchtigungen der Atemwege und der Verdauungsorgane. Bei den 800.000 Liquidatoren, die noch drei Jahre lang mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren, lag die Erkrankungsrate im Jahr 2002 bei 92 %.

Die Reaktorexplosion von Tschernobyl ist der bisher schlimmste AKW-Unfall. Dass sich eine ähnliche Katastrophe wiederholt, kann niemand ausschliessen. Weltweit gab es immer wieder Störfälle, bei denen eine Katastrophe nur knapp vermieden werden konnte, erinnert sei hier nur an die Reaktorunfälle in Harrisburg in den USA und Forsmark in Schweden. Die Betreiber der weltweit 436 AKWs versuchen jedoch oft, die Tragweite von Störfällen herunterzuspielen.

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