21. April: Feuerwehr-Boote versuchen den Brand auf der Bohrinsel zu löschen. © The United States Coast Guard

 

Einmal mehr sieht sich die Welt mit der Gefahr einer gigantischen Ölkatastrophe konfrontiert. Wer hat sie nicht im Kopf, die Bilder von pechschwarzen, verklebten und dem Tod geweihten Seevögeln? Der Golf von Mexiko im Süden der USA birgt eine immense Artenvielfalt. Unzählige Arten von Seevögeln, Meeresschildkröten, Meeressäugern und Fischen finden dort nährstoffreiche Gewässer. Derzeit laicht im Golf der vom Aussterben bedrohte Blauflossenthunfisch.

Aus dem Leck strömen täglich rund 160’000 Liter Rohöl in den Golf von Mexiko. Ein Ölteppich bedeckte bis zum Sonntag eine Fläche von mehr als 1500 Quadratkilometern. Bisher verhindert der starke Seegang und der heftige Wind, dass der Ölteppich dicker wird und zur Küste zieht. Das schlechte Wetter verhindert aber leider im Moment auch die Rettungsarbeiten. Nun soll ein Tauchroboter zum Einsatz kommen.

BP hat die gesunkene Plattform von der weltweit grössten Tiefsee-Ölbohrfirma Transocean mit Sitz in der Schweiz geleast. Elf Arbeiter gelten nach dem Unglück als vermisst. Diese menschliche und ökologische Tragödie zeigt erneut auf, wie gefährlich die Bohrung nach Öl ist. US-Präsident Obama liess unlängst verlauten, dass er Ölbohrungen vor der Küste der USA weiterhin erlauben und sogar fördern will.

UPDATE 29.04.2010:

Es scheint noch viel schlimmer als bisher angenommen. Die Ölpest vor der US-Küste hat ein verheerendes Ausmass angenommen. Nun scheint durch ein weiteres Loch Rohöl ins Meer zu entweichen. Die Behörden gehen davon aus, dass rund 800’000 Liter Rohöl pro Tag aus den Lecks austreten. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis der gigantische Ölteppich – der Umfang beträgt knapp 1000 Kilometer – auf die Küste treffe. Das Hauptbohrloch befindet sich in 1500 Metern Tiefe. Dies zu stopfen gestaltet sich äusserst schwierig. Und die Kräfte vor Ort sind sich auch nicht sicher, ob das Abbrennen des Ölfilms den Teppich von der Küste fernhält, wo er auf eine enorme Artenvielfalt treffen würde. Was Greenpeace USA dazu sagt und macht: http://www.greenpeace.org/usa/

UPDATE  03.05.2010

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