Mikronesien verlangt Auskunft zum grössten tschechischen Kohlekraftwerk


Das tschechische Kohlekraftwerk Prunerov.

Prag – Der pazifische Inselstaat Mikronesien verlangt eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das tschechische Kohlekraftwerk Prunerov, die auch Klimaschäden jenseits der tschechischen Grenzen einschliesst. Die tschechische Regierung möchte die Betriebszeit des grössten tschechischen Kohlekraftwerks um 25 Jahre verlängern, ohne sich dabei nach den Effizienz-Standards der EU zu richten. Prunerov produziert jährlich 10 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Das ist 40 mal so viel wie der gesamte CO2-Ausstoss der Föderierten Staaten von Mikronesien. Diese wollen jetzt berechnen lassen, wie sich die Emissionen des Kraftwerks auf das Klima und speziell auf den Inselstaat auswirken. Hat das Begehren Erfolg, könnten die Opfer des Klimawandels erstmals rechtlichen Einfluss auf den Bau klimaschädlicher Anlagen nehmen. Greenpeace unterstützt das Vorgehen Mikronesiens und verlangt die Stilllegung des Kraftwerks Prunerov bis 2016.