In einem Interview mit der Sonntags Zeitung* nimmt Gerd Leipold Stellung zur Green My Apple Kampagne. Dieser hat Steve Jobs im letzten Jahr persönlich getroffen und mit ihm über Apples Mittelmass in der Umweltverträglichkeit gesprochen. 

In einem Interview mit der Sonntags Zeitung* nimmt Gerd Leipold Stellung zur Green My Apple Kampagne. Dieser hat Steve Jobs im letzten Jahr persönlich getroffen und mit ihm über Apples Mittelmass in der Umweltverträglichkeit gesprochen. 

Ich glaube, Steve Jobs wurde schmerzlich bewusst, dass Apple die grüne Welle verschlafen hatte. Als ich ihm entgegenkommen wollte und sagte, dass sich Apple verbesserte, war das für ihn die grösste Beleidigung. Mittelmässig zu sein, das ist für Apple offenbar das Schlimmste. Und da stimmen wir überein: Apple sollte auch im Umweltschutz Weltklasse sein.

Auf die Frage wieso Greenpeace seine Kampagne auf Apple fokussierte, meint Gerd Leipold: 

Die Kampagne für eine grünere Elektronikindustrie war anfangs kein Schwerpunkt. Im Visier standen und stehen alle Elektronikhersteller. Dabei machten wir uns den Wettbewerb zunutze. So hat beispielsweise die Firma Dell, die in einem harten Konkurrenzkampf mit HP steckt, relativ schnell auf unsere Kritik reagiert. Und sich verpflichtet, auf bromierte Flammenschutzmittel zu verzichten. Natürlich haben das die anderen Hersteller mitbekommen. Nur eben Apple nicht. Aber arrogant wie Apple eben manchmal ist, ignorierte man unsere Forderungen.

Die öffentliche Debatte zur Umweltverträglichkeit von elektronischen Geräten, welche Greenpeace angestossen hat, brachte nun auch Apple dazu ihre Produkte zu überarbeiten. Gut möglich, dass Apple bald der grünste Hersteller sein wird. In Anbetracht der Vorreiterrolle, die im Markt hat, ist das nur zu hoffen.

Problematisch bleibt weiterhin das Recycling: Über dubiose Händler gelangt Elektroschrott aus Europa und den USA in Länder wie Ghana oder Pakistan, wo es unter menschen- und umweltverachtenden Bedingungen verwertet wird.

* Das Interview ist nur noch diese Woche gratis online zu lesen, anschliessend ist der Zugang zum Artikel kostenpflichtig.

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