Der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) entzieht dem Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé seine Mitgliedschaft. Damit betreibt der RSPO Symptom- statt Ursachenbekämpfung. Denn fehlbare Mitglieder bleiben weiterhin unbestraft.

Im vergangenen Jahr hat Greenpeace mindestens fünf Fälle von Regenwaldzerstörung publiziert, bei welchen unter anderem Mitglieder des Runden Tischs für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO) beteiligt waren. RSPO hat bisher keine Massnahmen gegen die fehlbaren Mitglieder ergriffen. Stattdessen hat RSPO gestern dem Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé die Mitgliedschaft entzogen. Grund für die Suspension ist laut RSPO die fehlende Transparenz von Nestlé.

Gleichzeitig bleibt der Nestlé-Zulieferer Wilmar weiterhin RSPO-Mitglied. Und dies, obwohl Greenpeace in einer Untersuchung zeigt, dass der grösste Palmölhändler fast fünf Jahre nach seinem Commitment immer noch in die Zerstörung von schützenswerten Regenwäldern und Torfmoorgebieten verwickelt ist: Kartierungen und Satellitenanalysen zeigen, dass Gama, ein Palmölunternehmen, das von Führungskräften von Wilmar und deren Familienmitgliedern geführt wird, bereits an die 21’500 Hektaren Regenwald oder Torfmoorgebiete zerstört hat.

Seit Jahren weist Greenpeace auf die mangelhaften Richtlinien und ungenügenden Kontrollsysteme des RSPO-Labels hin. Der neueste Fall rund um die Suspension von Nestlé zeigt einmal mehr die Schwächen von RSPO auf. «Dass RSPO lediglich den Kunden eines in die Regenwaldzerstörung involvierten Unternehmens rügt, zeigt, dass RSPO das Problem nicht an der Wurzel packt. Auch Schweizer Firmen wie Migros und Coop sind beim RSPO Mitglied und haben es bis heute nicht geschafft, aus dem Minimalstandard RSPO ein robusteres Label zu machen, welchem die Konsumenten vertrauen können», sagt Claudine Gubelmann-Largo, Waldexpertin bei Greenpeace Schweiz.

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