Neueste Ermittlungen von Greenpeace haben gezeigt, dass der Direktor von Trafigura, Claude Dauphin, sowie mehrere andere Angestellten des Unternehmens von der Abladung des Giftmülls in der Elfenbeinküste durch den Probo Koala Frachter wussten und sogar daran beteiligt waren.

Infolge einer Sammelklage bietet Trafigura nun an, rund dreissigtausend Klägern Entschädigung zu zahlen, in noch unbekannter Höhe. Der Elfenbeinküste hat Trafigura letztes Jahr schon 150 Millionen Euro gezahlt. Trotz der Zahlung und des jetzigen Angebots bestreitet die Firma weiter jede Schuld.

Greenpeace hält das niederländische Unternehmen Trafigura Beheer BV, den Direktor sowie mehrere Angestellten für verantwortlich für diese Katastrophe. Deswegen hat die Umweltorganisation eine Klage beim Gerichtshof in den Haag gegen das nationale Staatsanwaltschaftsbüro eingereicht, weil es dabei versagt hat, in der Elfenbeinküste begangene Verbrechen strafrechtlich zu verfolgen.

Im 2006 verursachte die Abladung den Tod von 15 Personen, während Tausende von anderen erkrankten.1 Eine Anzeige gegen den Probo Koala Frachter und Trafigura wurde umgehend beim nationalen niederländischen Staatsanwaltschaftsbüro erstattet. Daraufhin erhob die Statsanwaltschaft nur wegen des Exportes des Giftmülles Anklage gegen Trafigura und versäumte es, die schwerwiegendsten Verbrechen, die mit dem Abladen des Giftmülles in der Elfenbeinküste zusammenhängen, strafrechtlich zu verfolgen.

Die Firma Trafigura hat ihren Hauptsitz in den Niederlanden, hat aber auch Filialen in Genf und Luzern.

Die Klage steht bei Greenpeace Holland zum Download bereit

(1) A report entitled Report of the Special Rapporteur on the adverse effects of the movement and dumping of toxic and dangerous products and waste on the enjoyment of human rights, Okechukwu Ibeanu, Mission to Cote d’Ivoire and the Netherlands, 3 September 2009 and written by United Nations Special Rapporteur on Human Rights and the Movement of Toxic Waste Ibeanu which was presented today at the Human Rights Council states the following on this matter: «According to official estimates, there were 15 deaths, 69 persons hospitalised and more than 108,000 medical consultations resulting from the incident. During the visit, non-governmental organisations informed the Special Rapporteur that these figures may well be higher, taking into account additional deaths and long-term health consequences that have been reported.»