Greenpeace hat heute Vormittag die Baselbieter Regierung besucht. Diese hat es bisher versäumt, auf die von Greenpeace bekannt gemachte Trinkwassergefährdung durch die Chemiemülldeponien angemessen zu reagieren. Sie hat weder Sofortmassnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergriffen, noch Totalsanierungs-Massnahmen für die Chemiemüll-Deponien im Baselbiet angeordnet.

Liestal. Weil die Baselbieter Regierung es
anscheinend nicht für nötig hält, die Bevölkerung vor den
Deponie-Chemikalien im Trinkwasser zu schützen, hat sie Greenpeace
heute Vormittag während ihrer wöchentlichen Sitzung besucht und ein
Dutzend Chemiemüllfässer deponiert. In der heutigen Ratssitzung ist
die Trinkwasserbelastung durch Deponien traktandiert: Der
Regierungsrat soll endlich griffige Sofortmassnahmen beschliessen
und alle Daten offenlegen.  

Greenpeace ist empört darüber, dass die
Regierung seit der Greenpeace-Trinkwasseranalyse vom letzten
Frühling noch keine Sofortmassnahmen zum Schutz der Bevölkerung
angeordnet hat. Die Umweltorganisation fordert insbesondere die
vorübergehende Inbetriebnahme von Aktivkohlefiltern zur
Vorbehandlung des belasteten Trinkwassers aus der Muttenzer Hard,
das über 100’000 Menschen in und um Basel trinken. In der
Zwischenzeit müssen alle Daten veröffentlicht werden, das
Trinkwasser systematisch untersucht und die Totalsanierung der
Chemiemüll-Deponien eingeleitet werden.   

Bereits am 20. Juni 2006 hatte Greenpeace den
Regierungsrat aufgefordert, bis Ende 2006 folgendes zu tun:

  • Offenlegung aller Trinkwasseranalysen-Resultate der chemischen
    Industrie, der Hardwasser AG, der IWB, des AUE BL, des kantonalen
    Laboratoriums BL sowie der Gemeinde Muttenz
  • Schutz des Trinkwassers vor dem Chemiemüll aus den Deponien
    ergreifen (v.a. Inbetriebnahme der vorhandenen
    Aktivkohlefilter)
  • Untersuchungen der einzelnen Trinkwasserbrunnen in der
    Muttenzer Hard mittels Screening-Analysen von Sammelproben
    starten
  • Totalsanierungen der auslaufenden Chemiemülldeponien rund um
    das Trinkwassergebiet der Muttenzer Hard beginnen

Im Dezember 2006 erneuerte Greenpeace die
unerfüllten Forderungen und ersuchte den Regierungsrat um eine
angemessene Stellungnahme – bisher ohne ausreichende Antwort.

Matthias Wüthrich, Chemie-Campaigner bei
Greenpeace Schweiz, sagt dazu: «Es ist inakzeptabel, dass die
Regierung die Bevölkerung den Deponiechemikalien aussetzt. Bis die
Totalsanierungen eingeleitet werden, muss das belastete Trinkwasser
mit Aktivkohlefiltern vorgereinigt werden – auf Kosten der
Verursacher Novartis & Co.!».  

Im Hinblick auf die Wahlen vom 11.2.2007
schickte Greenpeace den Regierungsrats-KandidatInnen einen
Fragebogen zu und veröffentlichte ihre Haltung zu den
Chemiemülldeponien auf totalsanieren.ch.

Kontakt:

Matthias Wüthrich, Greenpeace Chemiekampagne, +41 44 447 41 31
(vor Ort)

Greenpeace Medienabteilung, +41 22 741 03 64