Zürich, 19. Oktober 2013. Kurz vor Beginn des Konzerts «Classical Highlights» in der Zürcher Tonhalle hat eine Greenpeace-Balletttänzerin eine eigene Version des (in Öl-Schlamm) sterbenden Schwans uraufgeführt. Hintergrund ist das Sponsoring des russischen Energiekonzerns Gazprom, der in der Arktis die Lebensgrundlage von Menschen und Tieren aufs Spiel setzt.

Eine Greenpeace-Balletttänzerin hat vor dem Eingang der Tonhalle eine eigene Version des ausdrucksvollen Tanz-Solos der sterbende Schwan aufgeführt. In der Greenpeace-Version verendet der Schwan elendiglich in einer Öllache (aus Melasse). Ergänzend zu dieser Darbietung findet eine Projektion statt. Der Abspann der Projektion mit dem Spruch «The Art of Arctic Destruction – sponsored by Gazprom» weist darauf hin, dass die «Classical Highlights» von einem der grössten Umweltzerstörer der Welt gesponsert werden. Gazprom will in der Arktis nach Öl bohren. Er spielt Russisch Roulette mit einem der letzten intakten Ökosysteme der Welt, mit seinen Menschen und seiner einzigartigen Tierwelt.

«Aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen wird die Arktis von vielen faszinierenden, nur dort lebenden Tierarten bewohnt. Doch auch wegen genau diesem rauen Klima sind Ölbohrungen in der Arktis extrem gefährlich.», sagt Nadine Berthel, Leiterin der Arktiskampagne von Greenpeace Schweiz. «Gazprom hat weder Erfahrungen mit Offshore-Bohrungen noch ausreichende Notfallpläne für den Ernstfall.»

Der im Öl qualvoll sterbende Schwan ist ein Sinnbild für das drohende Schicksal der arktischen Fauna. Einerseits erfolgt in der Nähe von Ölplattformen eine schleichende, permanente Verschmutzung, andererseits bedeuten Ölbohrungen in der Arktis ein akutes Risiko für eine gigantische, unbeherrschbare Ölkatastrophe. Ob es zu einem verheerenden Unfall kommt, ist unter den in der Arktis herrschenden Bedingungen von Eis, Kälte, Stürmen und Dunkelheit nur eine Frage der Zeit.

Während Gazprom sich in der Schweiz auf der Suche nach Investoren für seine gefährlichen Ölbohrungen begibt und zunehmend als Sponsor von Kultur- und Sportver-anstaltungen auftritt, sitzen in Russland noch immer 28 Arktisschützerinnen und Arktisschützer sowie zwei unabhängige Journalisten im Gefängnis. Ihnen wird Piraterie vorgeworfen, es drohen lange Haftstrafen. Sie haben friedlich gegen die hochriskanten Gazprom-Ölbohrungen demonstriert.

Kaum an einem anderen Ort der Welt ist der Klimawandel sichtbarer als in der Arktis. Über 75 Prozent des arktischen Meereises ist in den letzten 30 Jahren verschwunden. Die Konzerne, die dafür verantwortlich sind, wollen nun davon profitieren und das Weltklima weiter anheizen.

Auch andere Ölkonzerne wie Shell und Statoil planen Ölbohrungen in eisigen arktischen Gewässern. Die Protestaktion ist Teil einer internationalen Kampagne von Greenpeace zum Schutz der Arktis. Die unabhängige Umweltorganisation kämpft seit zwei Jahren für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol. Wer sich daran beteiligen will, kann im Internet unter www.savethearctic.org seine Stimme für die Arktis abgeben.

Die Greenpeace-Version des sterbenden Schwans gibt es auch als Video. Sie finden dieses sowie Videoaufnahmen der heutigen Performance ab ca. 22 Uhr unter: www.greenpeace.org/switzerland/de/Themen/Arktis/Mehr-Infos/Der-sterbende-Schwan/

Weitere Informationen und Medienbilder unter www.greenpeace.ch oder bei:

Nadine Berthel, Arktis-Kampagne Greenpeace Schweiz, +41 77 436 13 87

Natalie Favre, Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 79 197 96 91