Graubünden erlebt die schwersten Unwetter seit Jahren – eindeutig Folgen der Klimaerwärmung. In den Alpen heisst dies: Aufweichung des Permafrost, heftige Regenfälle im Winter und Schlammlawinen. Was wissenschaftlich erhärtet ist, gehört endlich umgesetzt: Der Ausstoss von Treibhausgasen muss massiv reduziert werden. Jedes Land ist aufgefordert, diesbezüglich seine Hausaufgaben zu machen. Der Strassenverkehr als grösster CO2-Eminent in der Schweiz darf nicht noch weiter anwachsen. Darum sind auch Strassenausbauforderungen, wie sie die Avantiinitiative verlangt, entschieden zurückzuweisen.

Zürich. Greenpeace beobachtet die Häufung von
Unwettern mit Schadensfolgen in der Schweiz seit längerer Zeit mit
Sorge. Glücklicherweise sind bei der aktuellen Katastrophe im
Graubünden keine Menschen als Opfer zu beklagen. Einmal mehr zeigt
sich, dass die Schweiz als Alpenland besonders durch
Extremwetterereignisse infolge der Klimaerwärmung betroffen ist.
Während die globale Durchschnittstemperatur in den letzten 100
Jahren um 0.5°C gestiegen ist, beträgt diese in der Schweiz gar
1°C. Die 90-er Jahre waren das wärmste Jahrzehnt in den letzten
1000 Jahren. Hält dieser Trend an, ist mit dem Auftauen des
Permafrostbodens in Berggebieten zu rechnen. Die Folge wären weit
schlimmere Katastrophen  auch in den Schweizer Alpen. 

Das wissenschaftliche Gremium IPCC (Intergovernmental Panel on
Climate Change) schätzt, dass die Industrieländer ihre
Treibhausgas-Emissionen in den nächsten 50 Jahren um 70% senken
müssen, um den Klimawandel im erträglichen Ausmass zu halten. Jedes
Land muss seinen persönlichen und weitgehenden Beitrag leisten. Die
Schweiz hat in den meisten Bereichen zumindest eine Stabilisierung
der Treibhausgase erreicht. Ausser beim Strassenverkehr: Hier nimmt
der Ausstoss von klimaschädlichen Gasen weiter zu: Alleine zwischen
1990 und 2000 um 13%.

Cyrill Studer, Verkehrskampagner bei Greenpeace meint dazu: «Das
Klima fängt vor der eigenen Haustüre an. Im eigenen Interesse
müssen wir die Treibhausgase senken. Der Strassenverkehr als
Klimakiller Nummer Eins muss reduziert werden.» 

Eine Trendwende ist unverzüglich einzuleiten. Nichts desto trotz
bereitet die Schweizer Strassenlobby mit der Avantiinitiative dem
Strassenverkehr weitere Wachstumsmöglichkeiten, die einen
zusätzlichen verkehrsbedingten CO2-Ausstoss von 1-4% zur Folge
hätte. Aber auch der Gegenvorschlag des Bundesrates würde die
CO2-Emissionen verstärken.

Kontakt:

Cyrill Studer, Verkehrs-; Klimakampagne 079  786 33 28 

Medienabteilung  01 447 41 11