Die Zukunft des Spritsparens bei Benzinmotoren liegt in der Entwicklung von kleinvolumigen, aufgeladenen Motoren, wie sie Greenpeace im Twingo SmILE realisiert hat. Erstmals hat mit Audi einer der grossen Autokonzerne solche Motoren als vorrangiges Ziel bei der Entwicklung sparsamer, umweltfreundlicher Benzinmotoren bezeichnet. «Der Trend für den Ottomotor der Zukunft geht ganz sicher hin zur Hubraumreduzierung und zur Aufladung», heisst es in einem Papier der Audi AG, das in Essen im Rahmen der heute zu Ende gehenden Fachtagung «Zukünftige Abgasgesetzgebung in Europa und den USA» vorgestellt wurde.

Essen. Die Verkleinerung des Hubraums in
Verbindung mit der Aufladung (Kompression) der Verbrennungsluft sei
die Technik, die unter zeitlichen, finanziellen und
Umweltgesichtspunkten erste Priorität für Audi besässe, erklärte
ein Vertreter des Autoherstellers in Essen. Von den drei
wichtigsten Alternativen – Hubraumreduzierung mit Aufladung,
Direkteinspritzung und variable Ventilsteuerung – sei die
Hubraumreduzierung mit Aufladung auch zeitlich gesehen der
vielversprechendste Weg, um den Verbrauch und die Rohemissionen von
Benzinmotoren zu vermindern. Damit wird erstmals auch von Seiten
der Autoindustrie exakt die von Greenpeace vorgeschlagene und
umgesetzte Technik für weniger Spritverbrauch und mehr Klimaschutz
als der richtige Weg bestätigt. Greenpeace hat bereits 1996 den
Twingo SmILE (=Small, Intelligent, Light, Efficient) realisiert:
Bei einem handelsüblichen Renault Twingo wurde der Hubraum deutlich
verkleinert und die Verbrennungsluft mit einem Druckwellenlader
aufgeladen. Ergebnis: Statt 6,7 Liter verbraucht der Twingo SmILE
im Test nur noch 3,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer, bis heute ein
Rekordwert. Bei Langstreckenfahrten konnten sogar Spitzenwerte von
2,4 Litern erreicht werden. Auch Audi hat beim A4 durch
Verkleinerung des Motors und Aufladung den Verbrauch bereits
spürbar senken können. «Audi bestätigt den Weg, den Greenpeace und
zahlreiche Experten schon seit Jahren vorschlagen. Die Technik, um
bei allen Benzinautos den Spritverbrauch um 50 Prozent und mehr zu
senken, ist vorhanden, die Umsetzung ist bei jedem Serienauto
machbar. 95 Prozent der weltweiten Autoflotte sind Benziner, nur
fünf Prozent sind Dieselfahrzeuge. Wer als Autobauer wirklich etwas
für den Schutz von Klima und Umwelt tun will, muss Benzinmotoren
verbessern. Sparsame Diesel-Kleinwagen ändern nichts, wenn die
Masse der Fahrzeuge immer noch zuviel Benzin schluckt. Die
deutschen Autohersteller haben die Technik in der Hand, um den
Spritverbrauch ihrer Modellflotte massiv zu senken. Greenpeace
bietet allen Herstellern die Zusammenarbeit an, um zu einer
schnellen ersten Hilfe für das Klima zu kommen», sagt
Greenpeace-Sprecher Wolfgang Lohbeck.

Kontakt:

Greenpeace Deutschland

http://www.greenpeace.de