Greenpeace hat in Deutschland in zwei aus Kanada importierten Honigsorten Gentech-Raps nachgewiesen. Der Anbau und der Verkauf von genmanipulierten Rapssorten sind in der EU und in der Schweiz verboten. Honig aus Kanada und den USA, wo offiziell angebauter und ausgewilderter Gentech-Raps inzwischen flächendeckend wuchert, wird auch in der Schweiz verkauft. Der erneute Lebensmittelskandal zeigt, dass sich freigesetzte Gentech-Pflanzen nicht an Grenzen halten – und schon gar nicht Bienen oder andere Insekten. Diese können ausserdem nicht zwischen Versuchspflanzen, Pflanzen aus kommerziellem Anbau und ausgewilderten Gentech-Pflanzen unterscheiden. Die einzige Antwort darauf heisst: jegliche Freisetzung genmanipulierter Organismen in die Umwelt muss verhindert werden – in die Gen-Lex gehört ein klares Freisetzungsverbot.

Zürich. Bei den in Deutschland positiv
getesteten Honigsorten handelt es sich um «Clover Crest Kanadischer
Kleehonig» und «Canadischer Raps-Klee Honig». Der von Breitsamer
hergestellte «Clover Crest» enthielt Spuren von Roundup Ready-Raps
und LibertyLink-Raps, der Raps-Klee-Honig von Biophar darüber
hinaus SeedLink-Raps. Alle diese Gentech-Sorten sind in der Schweiz
und in der EU illegal. Der Schweizer Lebensmittelhandel ist
aufgefordert, sicherzustellen, dass den Schweizer KonsumentInnen
kein Honig aus Kanada oder den USA verkauft wird, der Erbgut von
genmanipulierten Pflanzen enthält. Greenpeace wird dies mit
weiteren eigenen Stichproben überwachen.

Lebensmittel aus Schweizer Produktion müssen
auch in Zukunft gentechfrei bleiben. Greenpeace verlangt vom
Schweizer Nationalrat, im neuen Gentechnik-Gesetz (Gen-Lex) in
diesem Herbst ein Verbot oder zumindest ein langjähriges Moratorium
für alle Freisetzungen zu verankern. Die die Gen-Lex vorberatende
WBK-Kommission des Nationalrats tagt diesen Freitag ein letztes
Mal. Greenpeace erwartet, dass sie dem Druck seitens Industrie und
Forschung Stand hält und an ihrer bisherigen weisen Position eines
Anbau-Moratoriums festhält. Will die Schweizer Landwirtschaft
marktfähig bleiben, muss sie auf gentechfreie Produktion bauen
können (alle Bauernverbände unterstützen daher ein Moratorium).
Sind die Laborgewächse erst einmal auf den Feldern, ist es zu spät.
Es kann nur noch einmal der Appell wiederholt werden, den
nordamerikanische Farmer anlässlich einer Medienkonferenz früher in
diesem Jahr an ihre Schweizer Kollegen gerichtet hatten: «Lernt aus
den Fehlern, die wir leider gemacht haben – schiebt den
Gentech-Pflanzen einen Riegel!»

Kontakt:

Bruno Heinzer, Gentech-Kampagne Greenpeace

Greenpeace Medienabteilung 01 / 447 41 11