Das Verbot der Anti-AKW-Mahnwache in Brugg bewegt. 500 Personen haben allein via Greenpeace Schweiz persönlich Einsprache eingelegt dagegen, dass der friedliche Protest vor dem Sitz der Atomaufsichtsbehörde ENSI unterdrückt wird.

Das Verbot der Anti-AKW-Mahnwache in Brugg bewegt. 500 Personen haben allein via Greenpeace Schweiz persönlich Einsprache eingelegt dagegen, dass der friedliche Protest vor dem Sitz der Atomaufsichtsbehörde ENSI unterdrückt wird.


Greenpeace-Atomcampaigner Florian Kasser hat den dicken Stapel Protest heute persönlich beim Bezirksgericht Brugg überreicht.

 

«Wir lassen uns nicht mundtot machen!» Mit dieser Botschaft wandte sich Florian Kasser von Greenpeace Schweiz Ende Januar an die UnterstützerInnen von Greenpeace. Mundtot gemacht werden sollen offenbar die TeilnehmerInnen der Mahnwache vor der Atomaufsichtsbehörde ENSI, die sich dort seit dem Reaktor-Unglück von Fukushima regelmässig treffen, um gegen des nahegelegene Uralt-AKW Beznau zu demonstrieren. 500 Personen sind dem Aufruf von Greenpeace gefolgt und haben Einsprache eingelegt gegen das völlig unverhältnismässige Vorgehen der Behörden gegen ein kleines Grüppchen friedlicher DemonstrantInnen.

Insgesamt rund 800 Einsprachen

Florian Kasser ist überwältigt von der Welle der Solidarität, die der Aufruf ausgelöst hat. «Mit diesem imposanten Stapel Papier zeigen wir den Verantwortlichen, dass sich der Protest gegen AKW nicht einfach unterdrücken lässt!», sagt er, als er die Stufen zum Eingang des Bezirksgerichts hinauf steigt. Und die von ihm eingereichten Einsprachen sind längst nicht die einzigen. Auch der Organisator der Mahnwache, der ehemalige Greenpeace-Stiftungsratspräsident Heini Glauser, ist diese Stufen in den letzten Wochen einige Male hinauf gestiegen, um Einsprachen abzugeben. Schätzungsweise 800 solcher Dokumente sind bis zum heutigen Ende der Einsprachefrist insgesamt zusammengekommen.

Kampf geht weiter

Die Einsprachen werden nun vom Bezirksgericht geprüft. Wenn dieses zum logischen Schluss gelangt, dass das Demonstrationsverbot vor dem ENSI-Sitz tatsächlich rechtlich unhaltbar ist, wird dort die Verbotstafel bald verschwinden müssen. Für die Mahnwache wäre das natürlich ein Erfolg – ihr Ziel erreicht haben sie aber erst, wenn das AKW Beznau tatsächlich vom Netz geht. Bis es soweit ist, werden sie sich weiterhin viermal in der Woche in Brugg versammeln. Kämpferisch, friedlich und mit dem Wissen, dass ihr Rückhalt in der Bevölkerung gross ist.

800. Mahnwache vor dem ENSI am Fukushima-Jahrestag
Am 11. März 2015 jährt sich die Atom-Katastrophe von Fukushima zum vierten Mal. An diesem Tag findet die 800. Mahnwache vor dem ENSI statt. Dabei soll ein besonders starkes Zeichen gegen die Atomkraft gesetzt werden. Die Organisatoren freuen sich deshalb über eine rege Beteiligung.

Zeit: 16–18 Uhr

Treffpunkt: Bushaltestelle vis-à-vis des ENSI-Sitzes, Industriestrasse 19, 5200 Brugg (gleich hinter dem Bahnhof)

 

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