Nach dem Besuch eines Expertenteams der Internationalen Atomenergie Agentur hält der Bericht des Operational Safety Review Teams (OSART) heute fest, dass für die betriebliche Sicherheit des AKW Mühleberg in 21 Fällen ‚Verbesserungspotenzial’ besteht. Ein Armutszeugnis für die Betreibergesellschaft BKW.

Nach dem Besuch eines Expertenteams der Internationalen Atomenergie Agentur hält der Bericht des Operational Safety Review Teams (OSART) heute fest, dass für die betriebliche Sicherheit des AKW Mühleberg in 21 Fällen ‚Verbesserungspotenzial’ besteht. Ein Armutszeugnis für die Betreibergesellschaft BKW.

„Die OSART-Mission hat dem Atomkraftwerk Mühleberg heute ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. 21 Mal erhält Mühleberg ungenügende Noten und muss nachbessern. Im OSART-Sprachjargon handelt es sich um ‚Empfehlungen’ oder ‚Vorschläge’, doch damit wird lediglich versucht, die Sicherheitslücken verbal zu vertuschen. Dies ist um so gefährlicher, da die Massnahmen der betrieblichen Sicherheit die Risiken, die aus dem „Faktor Mensch“ entstehen, minimieren soll. Mühleberg hat offensichtlich die Lehren aus Fukushima nicht gezogen. Im japanischen AKW haben die ungenügenden Abläufe, Organisation und Notfallplanungen zwischen Betreiber und Personal wesentlich zur Eskalation der Katastrophe beigetragen. Die von der OSART-Mission festgestellten Mängel kommen zu den bereits bekannten gravierenden technischen Defiziten hinzu, die auch 19 Monate nach Fukushima nicht behoben sind. So verfügt Mühleberg immer noch nicht über eine diversitäre Kühlmittelquelle und wesentliche Anlagenteile sind immer noch nicht erdbebensicher. Ein AKW, das so zahlreiche technische und betriebliche Defizite aufweist, gehört sofort abgeschaltet.“

Kommentar von Florian Kasser, Atomcampaigner bei Greenpeace Schweiz 

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