Wie teuer wird die Energiewende? Eine klare Antwort auf diese Frage ist schwierig. Aber eine neue Studie unterstreicht, dass der Umstieg auf saubere Energie nicht nur gut ist fürs Klima – sondern letztlich auch fürs Portemonnaie. Ein klares Bekenntnis zur Energiewende am G20-Gipfel in Hamburg erscheint da als einzige logische Konsequenz.

Solar-Installation Leibstadt

Jugendliche montieren eine Solaranlage – im Hintergrund die teure Technologie der Vergangenheit: Das AKW Leibstadt

Mögen Sie sich noch erinnern an die Kostendiskussion bei der Abstimmung über die Energiestrategie 2050? Als die SVP uns mit der Warnung vor Wahnsinnskosten selbst noch die hiesige Light-Variante des Umstiegs auf saubere Energie vergällen wollte? Nun, die Schweizerinnen und Schweizer sind zum Glück nicht hereingefallen auf diese billige Polemik – und doch sind die Zweifel noch da, ob Energie aus Sonne und Wind nicht nur günstig fürs Klima ist, sondern auch günstig für Otto und Helga Normalverbraucherin.

Erneuerbare bald konkurrenzlos günstig
Eine Studie im Auftrag des deutschen Länderbüros von Greenpeace setzt jetzt dem Kosten-Gejammer der Fossil-Fans und Nuklear-Nerds fundierte Argumente entgegen im Hinblick auf den G20-Gipfel vom Wochenende: In der Hälfte der G20-Staaten sind die Produktionskosten von Strom aus Sonne und Wind schon heute tiefer als diejenigen von AKW- und Kohlestrom. Und spätestens im Jahr 2030, also in knapp 15 Jahren, werden die Erneuerbaren in allen 20 grössten Industrienationen konkurrenzlos günstig sein.

Greenpeace fordert Bekenntnis zu Erneuerbaren
Wer bei solchen Aussichten noch immer auf Kohle, Öl und Atom setzt, glaubt wohl nicht nur dass die Klimakrise ein Hirngespinst ist, sondern hält wohl überhaupt jegliche Art von Fakten, die nicht ins eigene Weltbild passen, für gelogen. Blöd nur, wenn dann eine solche Person Präsident der USA ist. Ihn werden die fortschrittlichen Staatsoberhäupte auch am Wochenende in Hamburg nicht überzeugen können. Aber sie können zusammenstehen und sagen: «Lieber Donald, in deiner verqueren Traumwelt mag Strom aus Kohle nicht dreckig und mögen AKW günstig und ungefährlich sein. Bei uns hier drüben, in der Realität, sorgen wir uns um das Wohlergehen unserer Bürgerinnen und Bürger und setzen darum auf Formen der Energieproduktion, die weder uns noch unserer Wirtschaft – das ist das, was du ja glaub auch noch ziemlich gut findest, nicht? – schaden.»

Ok, sie können es von mir aus auch anders formulieren. Aber sie sollten auf jeden Fall auf das hören, was der Energie-Experte von Greenpeace Deutschland, Tobias Austrup, sagt: «Wer heute noch Geld in Kohlemeiler und Atomkraftwerke steckt, investiert in Technik, die morgen nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Vom G20-Gipfel muss ein klares Signal zum raschen Ausbau der Erneuerbaren ausgehen.»

Projektion «Planet Earth First»

Bekenntnis zum Klimaschutz gefordert: Greenpeace-AktivistInnen projizieren ihre Botschaft an die G20-Teilnehmer ans Elbphilharmonie-Gebäude