Heute vor 36 Jahren zerstörten zwei Explosionen im Atomkraftwerk Tschernobyl einen der vier Reaktorblöcke. Eine radioaktive Wolke zog sich bis nach Mitteleuropa hin. Damals wie heute ist klar: Kernenergie ist ein No-go.

Bis vor einigen Tagen war Tschernobyl ein Aufmarschgebiet der russischen Armee für einen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. CNN-Reporter massen bei zurückgelassenen Essensrationen eine 50-fach erhöhte Strahlendosis im Vergleich zu normalen Bedingungen.

Das zeigt, Tschernobyl ist auch nach über dreissig Jahren hochgradig verseucht. Kernenergie ist und bleibt ein unberechenbares Risiko für Mensch und Umwelt. Dazu kommt: Sogar Stromkonzerne sind heute überzeugt, Atomkraft rentiert sich nicht. So sprach sich kürzlich Alpiq-Präsident Johannes Teyssen in einem Interview mit der NZZ am Sonntag gegen den Bau neuer Atomkraftwerke aus. Eine Absage erteilte die Strombranche gemäss NZZ am Sonntag auch dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse. Der Verband hatte am 30. März vorgeschlagen, die vier in der Schweiz verbliebenen AKW mit Steuergeldern länger als geplant laufen zu lassen.

Anfang März hat Greenpeace Schweiz im Themenblatt «Atomkraft wird das Klima nicht retten» dargelegt, weshalb die Kernenergie in der Energieversorgung keine dominante Rolle mehr spielen wird. Die Alternativen sind im Greenpeace-Energieszenario «Versorgungssicherheit und Klimaschutz» vom Januar 2022 dargelegt:

Die Energiewende ist machbar, ohne die Biodiversität oder natürliche Landschaften weiter zu zerstören. Grundlagen sind die bestehenden Wasserkraftwerke, eine verstärkte Energieeffizienz zum Beispiel mit Gebäuderenovationen und ein sprintmässiger Ausbau der Photovoltaik.

«Im Kampf gegen die Klimakrise ist die Atomenergie nichts anderes als ein gefährliches Hirngespinst», sagt Georg Klingler, unser Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz. «Das von den Befürworter:innen der Kernenergie verfolgte Ziel besteht darin, die bestehenden Reaktoren so lange wie möglich in Betrieb zu halten. Damit schieben sie die Energiewende auf die lange Bank.» 


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