Greenpeace-Lauterkeitsbeschwerde gegen Erdölvereinigung

Dicke Post für die Erdölvereinigung:
Greenpeace reicht heute bei der Lauterkeitskommission Beschwerde
gegen die Werbekampagne «Heizen mit Öl: Für mehr Klimaschutz» ein.
Denn das Verbrennen fossiler Energieträger ist die Hauptursache für
die Klimaerwärmung. Umso zynischer ist der Versuch der Öllobby, den
Klimaschutz für ihre Zwecke einzuspannen.

Zürich. «Heizen mit Öl: Für mehr Klimaschutz»,
verkündeten im März, April und Mai grossflächige Inserate in
zahlreichen Zeitungen – bloss einen Monat nachdem der erste
Teilbericht des UNO-Klimaforschungs-Gremium IPCC erschienen war.
Angesichts der heutigen wissenschaftlichen Grundlagen wirkt eine
solche Behauptung absurd und zynisch: Es gilt als gesicherte
Erkenntnis, dass menschliches Handeln seit 1750 das Klima erwärmt –
vorrangig durch das Verbrennen fossiler Brenn- und Treibstoffe, die
Landwirtschaft und eine geänderte Landnutzung. Das Treibhausgas CO2
spielt dabei die wichtigste Rolle: Gerade auch in der Schweiz, wo
das Verbrennen von Öl der mit Abstand grösste Treibhausgas-Beitrag
ist. Die Faktenlage ist unumstritten: Jeder zusätzlich verbrauchte
Liter Öl heizt den Klimawandel an.

Dazu Cyrill Studer von der
Greenpeace-Klimakampagne: «Mit dem Verbrennen von Öl kann kein
Klimaschutz betrieben werden. Genau so wenig, wie Autofahren für
gesunde Luft sorgt. Dass die Öllobby ausgerechnet mit Klimaschutz
auf Kundenfang geht ist zynisch.» Greenpeace taxiert die
Heizöl-Werbung als unlauter, weil darin unterschlagen wird, dass Öl
neben Kohle der klimaschädlichste Brennstoff überhaupt ist.
Stattdessen wird behauptet, dass das Heizen mit Öl das Klima
schütze. Ausserdem wird mit Selbstverständlichkeiten geworben, die
auf Konkurrenzprodukte ebenso zutreffen. Und letztlich wird
suggeriert, dass die positiven Aspekte von Gebäudeisolationen auf
die Ölheizung zurückzuführen seien.

Der dritte, letzte Woche veröffentlichte IPCC-Teilbericht mahnt
zu einem schnellen Handeln. Bis spätestens in acht Jahren muss der
weltweite Treibhausgas-Ausstoss stabilisiert und in der Folge
massiv gesenkt werden. In einer klimaverträglichen Zukunft können
fossile Energien keine Rolle mehr spielen – je schneller diese
Epoche hinter uns gelassen wird, desto besser. Greenpeace bedauert
es, sich angesichts der Dringlichkeit der Klimaproblematik mit
solchen Rauchpetarden der Erdöllobby beschäftigen zu müssen. Dabei
geht wichtige Zeit verloren, um mittels erneuerbaren Energien den
Weg aus der Sackgasse zu gehen.

Greenpeace hofft auf ein deutliches Zeichen seitens der
Lauterkeitskommission und fordert die Erdölvereinigung auf, ihre
zynische Werbekampagne sofort zu stoppen und in Zukunft solch
irreführende Propaganda zu unterlassen.

 

Kontakt:

Cyrill Studer, Klimakampagne Greenpeace Schweiz 044 447 41
13

Greenpeace-Medienabteilung 044 447 41 11