Stellungnahme Greenpeace

Amsterdam, Niederlande – Der französische Präsident Macron will die Brände im Amazonas-Regenwald auf die Tagesordnung des G7-Gipfels von diesem Wochenende setzen. Jennifer Morgan, Direktorin von Greenpeace International, nimmt Stellung:

«Dies ist eine akute Klimanotsituation. Es sind dringende Massnahmen erforderlich, um angemessen auf das Ausmass der Katastrophe zu reagieren. Brasilien steht gegenüber der Welt in der Verantwortung, die Lunge der Erde zu retten. Dabei dürfen die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder die Brände im Amazonasgebiet nicht dazu benutzen, von ihren eigenen Verfehlungen abzulenken. Sie müssen der Welt die dringliche Lage klarmachen, indem sie bestehende Lösungsansätze für die Krise von Klima und Erde schnellstmöglich umsetzen.

In Sibirien und im Amazonas-Gebiet wüten verheerende Brände. Der kürzlich veröffentlichte IPCC-Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme zeigt, wie dringend die Wälder Schutz und Regeneration brauchen, und macht deutlich, dass auch im Bereich Ernährung tiefgreifende Veränderungen anstehen. Der Fleisch- und Milchkonsum muss bis 2050 weltweit um 50 Prozent sinken. Reiche Länder wie die G7 sollten eine noch stärkere Reduktion anstreben.

Die Staats- und Regierungschefs der G7 müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um aus fossilen Brennstoffen auszusteigen. Sie müssen die Wälder der Erde schützen und den landwirtschaftlichen Wandel fördern. An ihrem internationalen Treffen können sie genau diese Verpflichtungen für ihre jeweiligen Staaten eingehen. Dem Wald und der Hoffnung läuft die Zeit davon. Es reicht schlicht nicht mehr, die Brände im Amazonas als bedauerlich zu bezeichnen und irgendwelche Hilfsangebote zu machen.»

Jean-François Julliard, Direktor von Greenpeace Frankreich, erklärt dazu:

«Einmal mehr gibt Emmanuel Macron grosse Erklärungen ab, ohne diese durch konkrete Handlungen und politische Entscheidungen zu untermauern. Frankreich und andere Industrieländer sind verantwortlich für die katastrophale Situation im Amazonas-Gebiet: Ihre Wirtschaft und ihre Importe fördern die Vernichtung der Regenwälder, durch ihre verhängnisvolle Politik in den Bereichen Landwirtschaft, Holzindustrie und Agroenergie.»

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