Mit einem schnellen und massiven Ausbau der Solarenergie kann die Schweiz ihre Energieversorgung sicherer und klimafreundlicher gestalten. Darum fordert Greenpeace Schweiz die Ständerät:innen auf, einen Solar-Sprint hinzulegen. Auch SVP-Ständerat und -Parteichef Marco Chiesa haben wir freundlich dazu aufgerufen, sich für eine atom- und CO2-freie Schweizer Energieversorgung einzusetzen. Doch unter Androhung von rechtlichen Schritten verbietet uns die Partei nun die weitere Verwendung seines Bildes. Marco Chiesa verschliesst die Augen vor echten Lösungen. 

Marco Chiesa verschliesst die Augen vor dem Potenzial der Photovoltaik

Mit der Kraft der Sonne kann die Schweiz ihre Klimaziele erreichen und die Versorgungssicherheit in unserem Land sicherstellen. Dafür braucht es weder neue Gaskraftwerke noch längere Laufzeiten für die bestehenden Atomkraftwerke – und schon gar keinen Ausbau der Atomenergie. Das haben wir jüngst in einer Studie aufgezeigt. Doch statt auf die Sonnenkraft zu setzen, fordert die SVP, dass die Laufzeiten der AKW verlängert werden und dazu Kernkraftwerke der neuesten Generation gebaut werden. Diese werden aber garantiert nichts zur sicheren Energieversorgung in den nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte beitragen. 

Marco Chiesa verschliesst die Augen vor den Interessen der Strombranche

Die Strombranche setzt nicht mehr auf die Atomenergie. Die Kernkraft sei «schlicht zu teuer», sagte jüngst Axpo-CEO Christoph Brand in einem Interview. Selbst den Weiterbetrieb der bestehenden Kraftwerke stellte er in Frage, denn dafür sind permanente Nachrüstungen erforderlich. Die Strombranche setzt vielmehr auf Solar, jüngst hat ebenso Christoph Brand einen gewaltigen Zubau von Photovoltaik gefordert

Marco Chiesa verschliesst die Augen vor einer Lösung, die im Inland Arbeitsplätze und Wertschöpfung generiert

Setzt die Schweiz auf eine atom- und CO2-freie Energieversorgung, wie wir sie in unserer neuesten Studie skizzieren, gehen wir von zusätzlichen Investitionen von rund 105 Milliarden Franken bis 2050 aus. Die Investitionen werden bis 2030 bis zu 30’000 neue Arbeitsplätze im Cleantech-Bereich schaffen, fast die Hälfte davon in der Photovoltaik-Branche. Der dadurch gesamtwirtschaftlich ausgelöste Arbeitsplatzeffekt führt insgesamt zu rund 60’000 neuen Arbeitsplätzen. Vom in der Studie vorgeschlagenen Schweizer Klimaschutzprogramm profitieren Firmen in der Schweiz statt Erdöl- und Erdgasländer. 

Marco Chiesa verschliesst die Augen vor einer unabhängigen Energieversorgung in der Schweiz 

Das für eine klimafreundliche und sichere Energiewende eingesetzte Geld stärkt die  inländische Versorgung und erhöht die Unabhängigkeit von ausländischen Energielieferanten und Preiskartellen. Der Umbau der Energieversorgung wird unter anderem dazu führen, dass Geld, welches heute für den Import von Erdöl und Erdgas in Länder wie Libyen, Kasachstan, Nigeria oder Russland abfliesst, in Zukunft in der Schweiz investiert wird.  

Lieber Marco Chiesa. Die Atomenergie ist ein alter Hut, der Photovoltaik gehört die Zukunft. Setzen Sie sich zusammen mit uns für eine atom- und CO2-freie Energieversorgung ein – um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten sowie die Klimakrise einzudämmen und damit die Lebensgrundlage von uns allen zu bewahren.

Hilf mit den Ständerät:innen Beine zu machen und einen raschen Solarausbau voranzutreiben.

P.S. Auch der Bundesrat verkennt das Potenzial der Sonnenenergie. Um die Schweiz vor einem drohenden Strommangel in den kommenden Monaten zu schützen, träumt er von neuen Gaskraftwerken. Das geht gar nicht. Wir müssen unsere Treibhausgasemissionen rasch reduzieren. Der Einsatz von Gaskraftwerken führt zu einem Anstieg der Emissionen, unabhängig der Massnahmen, die ergriffen werden, um die Emissionen zu kompensieren.