Greenpeace Schweiz steht der heute angekündigten Plastiksammlung der Migros äusserst kritisch gegenüber. Dass der Konzern den Plastikabfall von KundInnen rezykliert, ist lediglich eine Scheinlösung für das Plastikproblem. Denn die meisten Kunststoffarten lassen sich nicht mehrfach in guter Qualität wiederverwerten. «Ein über längere Zeit geschlossener Kreislauf wie ihn die Migros ankündigt, ist daher eine Illusion», sagt Philipp Rohrer, Experte für Zero Waste bei Greenpeace Schweiz.

Zudem besteht das Risiko, dass dieses Angebot zu einem höheren Verbrauch von Plastik führt. «Die KonsumentInnen könnten annehmen, dass Recycling ein umweltfreundlicher Ausweg aus der Plastikkrise sei. Dem ist überhaupt nicht so: Plastik wird aus Erdöl oder Erdgas gewonnen und verschleisst bei Herstellung und Entsorgung viel Energie», sagt Philipp Rohrer.

Grundsätzlich ist es begrüssenswert, dass die Migros ihren Plastikfussabdruck reduzieren will. Aber: «Anstelle von kosmetischen Massnahmen sollten Hersteller und Detailhändler auf Liefer- und Verkaufssysteme umstellen, die auf Mehrweg und Wiederverwenden basieren. Solche Systeme mit lokalen Kreisläufen reduzieren nicht nur den Verbrauch von Plastik nachhaltig, sondern stärken auch die einheimische Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze.»

Kontakte
Philipp Rohrer, Zero-Waste-Experte Greenpeace Schweiz, +41 76 516 94 30, 
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Eva-Maria Schleiffenbaum, Mediensprecherin Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 60, 
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