Greenpeace hat heute zusammen mit den Umweltorganisationen SES, WWF und Naturschutzbund Vorarlberg sowie direkt Betroffenen beim Bundesamt für Energie (BFE) Einsprache gegen eine unbefristete Betriebswilligung für den Atomreaktor Beznau-2 eingereicht. Darin wird der sofortige Abbruch des gefährlichen Experiments Beznau gefordert. Der Weiterbetrieb dieses hochriskanten, uralten Atomkraftwerks stellt sogar im internationalen Vergleich eine Ausnahme dar.

Eine unbefristete Betriebsbewilligung für Beznau-2 würde kritische Fachorganisationen sowie die Bevölkerung von der Teilnahme an künftigen Sicherheitsüberprüfungen ausschliessen. Das bei einem Atomkraftwerk, das weltweit zu den ältesten und unsichersten gehört.

Nur sechs Atomkraftwerke der Beznau-Generation stehen heute noch in Betrieb, nämlich Mihama 1 und 2 in Japan, Obrigheim in Deutschland, José Cabrera-Zorita in Castilla-La Mancha/Spanien (für Regionalregierungspräsident José Bono «eine alte Mühle») und Beznau 1 und 2 in der Schweiz. Von den ingesamt zwölf nach dem Beznau-Muster gebauten Anlagen ist die Hälfte inzwischen definitiv stillgelegt. Keines der noch laufenden Werke verfügt über eine unbefristete Betriebsbewilligung – ausser der Zwillingsreaktor Beznau-1. Dennoch verlangt die NOK für Beznau-2 einen unbefristeten Freipass.

Für Greenpeace ist dies eine unverständliche Provokation. Trotz einer Nachrüstungsmilliarde haben diese Erstgenerations-Reaktoren der NOK bei weitem nicht den Sicherheitsstandard von Neuanlagen. Genau genommen handelt es sich um Versuchsreaktoren. Ihr Betrieb stützt sich nicht auf vorausgegangene Erfahrungen. Eine unbefristete Rumbastlerei kann bei Atomkraftwerken nicht verantwortet und toleriert werden. Zu gross ist die Katastrophengefahr.

Greenpeace fordert, das Experiment, in dem die Bevölkerung des Mittellandes und des grenznahen Auslandes (Südbaden-Schwarzwald, Bregenz-Vorarlberg) zwangsweise als Versuchskaninchen missbraucht werden, sofort abzubrechen und die überalterten Beznau-Reaktoren stillzulegen.

Hintergrund Betriebsbewilligung Beznau

Kontakt:

Leo Scherer, Atom-Kampagne Greenpeace Schweiz 01 447 41 23

Greenpeace Medienabteilung 01 447 41 11