Vierzehn Organisationen aus der Romandie, dem Tessin und der Deutschschweiz haben eine Koalition gebildet, um den Wandel zu einer echten Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu unterstützen. Die Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana, APRÈS, Circular Economy Switzerland, die Fédération romande des consommateurs, Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz, der Gewerbeverein, Greenpeace Schweiz, Impact Hub Switzerland, NoOPS.ch, Pro Natura, sanu durabilitas, swisscleantech, Travail.Suisse und der WWF Schweiz bündeln ab heute ihre Kräfte, um die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen auf Bundesebene zu unterstützen und die Wirtschaftsakteur:innen zu ermutigen, ihr Angebot weiterzuentwickeln. Die Verlängerung der Lebensdauer von Konsumgütern bietet ökologische, ökonomische und soziale Vorteile.

Die Schweiz hinkt hinterher beim Aufbau einer echten Kreislaufwirtschaft, die für die Schonung unserer Ressourcen unerlässlich ist. Reparatur, Wiederverwendung und Wiederaufbereitung sind in der Schweiz keine vorrangigen Strategien. Unser Land konzentriert sich in erster Linie darauf, Abfälle zu sortieren und zu verwerten. Kreislaufwirtschaft ist aber nicht nur Recycling, welches den übermässigen Verbrauch von Ressourcen und die erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima nicht genügend verringern kann. Bereits bei der Entwicklung eines Produkts sollte über seinen gesamten Lebenszyklus und die Möglichkeiten, seine Nutzungsdauer zu verlängern, nachgedacht werden. Ökodesign ist heute immer noch eine Ausnahme, und es gibt viele Hürden für Konsument:innen, die ihre Produkte länger nutzen möchten.

Darum haben sich vierzehn Organisationen aus der ganzen Schweiz zur Koalition «Lang leben unsere Produkte!» zusammengeschlossen. Die offizielle Gründung fand am heutigen 10. Oktober 2022 in Bern statt, nur wenige Schritte vom Bundeshaus entfernt. Ende Oktober wird da die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrats (UREK-N) die Beratungen über den Entwurf zur Revision des Umweltschutzgesetzes wieder aufnehmen. Die Koalitionsmitglieder unterstützen das Vorhaben, die Kreislaufwirtschaft gesetzlich zu verankern, wünschen sich aber noch mehr Ehrgeiz. Dem Text mangelt es unter anderem an Präzision, Anreizmechanismen für eine längere Nutzungsdauer, quantifizierten Zielen und Kontrollmechanismen.

Unter einem riesigen Baum, der die Langlebigkeit und Vielfalt von Kreislaufstrategien   veranschaulicht, haben die Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana, APRÈS, Circular Economy Switzerland, die Fédération romande des consommateurs, Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz, der Gewerbeverein, Greenpeace Schweiz, Impact Hub Switzerland, NoOPS.ch, Pro Natura, sanu durabilitas, swisscleantech, Travail.Suisse und der WWF Schweiz ihre Ziele vorgestellt. Es gibt vier Hauptachsen: Die Koalition will sich für  die Verlängerung der Lebensdauer von Konsumgütern einsetzen; sie will sich für die Schaffung eines gesetzlichen Rahmens einsetzen; sie will den Konsument:innen einen einfachen und erschwinglichen Zugang zu Reparatur und Wiederverwendung anbieten, und sie will die Akteur:innen der Kreislaufwirtschaft und die von Schweizer Unternehmen eingegangenen Verpflichtungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft unterstützen und sichtbar machen.

Diese Koalition, die auch neue Mitglieder gerne willkommen heisst, plant gemeinsame politische Aktionen, den Dialog mit Wirtschaftsakteur:innen und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Um einen nachhaltigen Konsum zu ermöglichen, der die Grenzen unseres Planeten respektiert, muss die Kreislaufwirtschaft priorisiert werden.

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