Noch ist es dunkel in der Rheinschlucht im Kanton Graubünden. Die zu tragenden Holzelemente sind schwer und sperrig. Der Weg hinunter zum Vorderrhein ist uneben, noch schwieriger wird es am Ufer, die vielen Steine sind Stolperfallen. Trotz Temperaturen unter zehn Grad geraten die fünf Greenpeace-Aktivist:innen bald ins Schwitzen. Ein Element ums andere tragen sie auf die Sandbank unterhalb des Bahnhofs Versam-Safien. 

Kurz vor halb acht Uhr ist es dann soweit: Das 4,5 Meter hohe Atommüllfass mit einem Umfang von 17 Metern steht. Just als die ersten Sonnenstrahlen das Wasser berühren. In der Rheinschlucht beginnt ein wunderschöner Morgen. 

Die Botschaft, welche die Greenpeace-Aktivist:innen mit dem aufgestellten Atommüllfass verbreiten wollen, überschattet jedoch die Idylle. Mit der temporären Kunstinstallation veranschaulicht die Umweltorganisation die Gefahr durch die Atomenergie. 

Atomkraft ist gefährlich

Der Uranabbau zerstört ganze Ökosysteme, der giftige Atommüll bleibt für Jahrtausende eine Bedrohung. Die Atomkraft gehört in die Vergangenheit. Die Schweiz hat mit Sonne, Wasser und Wind alles, was es braucht, um selbst und unabhängig den eigenen Energiebedarf zu decken. Erneuerbare Energien sind Heimatenergien.

Komplett einverstanden mit dieser Aussage ist Roman Flepp, ab Januar 2026 Gemeindepräsident von Breil/Brigels (GR). Er ist an diesem Morgen ebenfalls in der Rheinschlucht, um sich das überdimensionale Atommüllfass anzuschauen. «Wir in den Bergen, wir haben die besten Voraussetzungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien: Wir haben viel Wasser und viel Sonne. Gerade bei der Solarenergie liegt noch viel Potenzial», sagt Flepp.

Florian Kasser, Atomexperte bei Greenpeace Schweiz, nickt zustimmend. Und ergänzt: «Atomkraft ist gefährlich und lenkt von den echten Lösungen ab. Die Klimaerhitzung, die Abhängigkeit vom Ausland bei der Energieversorgung sowie die fehlenden Antworten auf die langfristige Lagerung radioaktiver Abfälle bedrohen unsere Heimat. Eine Energiezukunft, die konsequent auf erneuerbaren Energien basiert, ist die beste Möglichkeit, unser gemeinsames Erbe zu schützen.» Die Schweizer Stimmbevölkerung hat dies erkannt und sich bereits mehrfach klar gegen neue Atomkraftwerke ausgesprochen.

Unterzeichne auch du die Petition und fordere vom Parlament, die Atomkraft nicht wiederzubeleben.

Atomkraft? Nie wieder!

Unterzeichne die Petition an das Parlament: Stoppt den Wiedereinstieg

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«Raum für Heimat» – Die Schweizer Roadshow für eine saubere Energiezukunft

In den nächsten Wochen tourt Greenpeace Schweiz mit dem überdimensionalen Atommüllfass durch Schweizer Städte. Mit der Roadshow «Raum für Heimat» zeigt die Umweltorganisation die Gründe auf, warum die Entscheidung für erneuerbare Energien besser für die Wirtschaft, die Souveränität der Schweiz und die Umwelt ist als das vom Bundesrat befürwortete Projekt zur Wiederbelebung der Atomenergie.

Mit kreativen Aktionen zeigt Greenpeace klar und sichtbar auf: Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien läuft, Atomkraft bremst sie nur aus. Die Bevölkerung ist eingeladen, vorbeizukommen und über ihre Heimat- und Energiewünsche zu reden. Die Besucher:innen können ihre Wünsche dazu formulieren und im Fass aufhängen, sich über Wasserkraft, Solarenergie und Windkraft informieren und am Atom-Quiz teilnehmen. Es wartet zudem eine Vielzahl an Aktivitäten für Gross und Klein auf sie.

Tourstationen

  • 13. September 2025, St. Gallen, Gallusplatz
  • 20. September 2025, Chur, Arcas Platz
  • 4. Oktober 2025, Langenthal, Obere Marktgasse
  • 10. Oktober 2025, Aarau, Igelweid