Vor der Küste Jemens liegt ein gestrandeter Öltanker mit rund 140 000 Tonnen Rohöl an Bord. Das Schiff droht auseinander zu brechen. Eine Geberkonferenz der UNO zur Bergung der Ladung verlief enttäuschend. Beschämend: Die Schweiz steuerte nur 300 000 Dollar bei. Zum Vergleich: Die Niederlande umgerechnet fast 8 Millionen.

Der Schweiz ist das Verhindern einer Ölkatastrophe im Roten Meer mickrige 300 000 Dollar wert. Diesen Betrag hat sie am 11. Mai an der UNO-Online-Geberkonferenz gesprochen. Das Ziel der Konferenz war es, mindestens 80 Millionen Dollar zusammenzubringen. So viel kostet es, die Ladung von rund 140 000 Tonnen Rohöl des Öltankers FSO Safer auf ein anderes Schiff zu pumpen.

Das verlassene Schiff liegt seit rund sechs Jahren manövrierunfähig vor der Küste Jemens. Laut Uno droht es bald auseinanderzubrechen. Die Folgen für Mensch und Umwelt wären verheerend.

Die Schweiz war an der Geberkonferenz durch das Aussendepartement vertreten.

Erst 61 von 144 Millionen Dollar zusammen

Die Grüne Genfer Nationalrätin Isabelle-Pasquier-Eichenberger wollte in der parlamentarischen Fragestunde vom vergangenen Montag vom zuständigen Bundesrat Ignazio Cassis wissen, ob er bereit ist, mehr Geld auszugeben. Antwort: Man werde «weitere Initiativen der Uno unterstützen, die dazu beitrügen, die Beiträge an die Rettung des Schiffes zu erhöhen.»

Im Klartext: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Das ist auch bitter nötig, denn die Sammelaktion der Uno bei den rund 20 angeschriebenen eingeladenen Staaten verlief enttäuschend.

Bisher sind laut Cassis erst 61 Millionen der geforderten 80 Millionen Dollar zusammengekommen. Dazu kommt, inklusive Nachfolgearbeiten braucht es laut UNO sogar 144 Millionen Dollar.

Die grössten Geldgeber sind die Länder des Mittleren Ostens und die USA mit 10 Millionen Dollar und Deutschland mit 8,4 Millionen. Es folgen die Niederlande mit 7,9 Millionen Dollar, Grossbritannien mit 5 Millionen und die EU mit 3 Millionen.

EU-Vizepräsident Josep Borrell bezeichnete die Bergung des Öltankers als «sehr gutes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit, um die Welt vor einem Desaster zu bewahren».

Schön gesagt, aber die bisherigen Beiträge sprechen eine andere Sprache. Es braucht mehr Geld. Gefordert ist nicht zuletzt auch die Schweiz.


Helfen Sie, die Ölkatastrophe vor der Küste Jemens zu verhindern

Herr Bundespräsident Cassis, Sie müssen nachbessern!

Schicken Sie Herrn Bundespräsident Cassis einen Brief. Fordern Sie ihn auf, den Beitrag der Schweiz von rund 300 000 Dollar zur Bergung des Öltankers FSO Safer zu erhöhen. Zum Vergleich: Die Niederlande tragen 7,9 Millionen Dollar bei.

Einfach den Brief ausdrucken, unterschreiben, frankieren und bis zum 30. Juni senden an:

Greenpeace Schweiz
Badenerstrasse 171
Postfach 9320
8036 Zürich

Wir sammeln die Briefe (bitte mit Absender) und leiten Sie an Herrn Bundespräsident Cassis weiter.