Das AKW Gösgen hätte nach der ordentlichen Jahresrevision am 27. Juni wieder ans Netz gehen sollen. Doch das ist nicht passiert. Die Aufsichtsbehörde ENSI hat bisher keine Freigabe erteilt für den Austausch einer Sicherheitskomponente im Kühlsystem. Der Vorfall wirft Fragen auf. 

Das Atomkraftwerk Gösgen hätte nach der ordentlichen Jahresrevision den Betrieb am 27. Juni wieder aufnehmen sollen. Doch das ist nicht geschehen. Eine solche Verzögerung ist unüblich, denn ein AKW, das still steht, verursacht horrende Kosten.

Gemäss Medienmitteilung des AKW war «im Rahmen der technischen Modernisierung» der Austausch einer Sicherheitskomponente im Kühlsystem vorgesehen. Diesen Austausch konnte das AKW bisher aber nicht durchführen. Die Aufsichtsbehörde, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), hat dafür keine Freigabe erteilt. 

AKW-Betreiber planen eine Jahresrevision monatelang und stundengenau im Voraus. Greenpeace- Atomexperte Florian Kasser sagt: «Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Betreiber solch einen Austausch ohne die nötige Freigabe durch die Aufsichtsbehörde planen.»

Für Greenpeace stellt sich die Frage, weshalb die Betreiber des AKW Gösgen den Reaktor nicht wieder angefahren haben – auch ohne Austausch der Sicherheitskomponente. Dies wäre angesichts des Kostendrucks naheliegend. 

Kasser: «Die Informationslage ist dürftig, aber die derzeit verfügbaren Informationen zeugen nicht von einem sicherheitsgerechten Vorgehen durch die Betreiber. Eine mögliche Ursache der ungeplanten Verzögerung könnte sein, dass das bisherige System einen sicheren Betrieb des Reaktors nicht garantiert.» 

Greenpeace fordert die Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG auf, die Öffentlichkeit transparent über den Vorfall zu informieren.

Kontakt

Florian Kasser, Atomexperte Greenpeace, 044 447 41 23, [email protected]

Roland Gysin, Medienstelle Greenpeace, 044 447 41 17, [email protected]