In acht Tagen wird das Atomkraftwerk Mühleberg endgültig stillgelegt. Greenpeace Schweiz freut sich über diesen Meilenstein in der Energiepolitik und feiert einen grossen Kampagnenerfolg. Die Umweltorganisation erinnert aber auch daran, dass die durch die AKW verursachten Probleme damit nicht vom Tisch sind. So ist beispielsweise für den radioaktiven Abfall nach wie vor keine Lösung in Sicht. 

Die Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz, Iris Menn, wird am Abschaltungs-Event der BKW vom Freitag, 20. Dezember, in Mühleberg teilnehmen und für Interviews zur Verfügung stehen. Sie sagt: «Greenpeace hat sich mit anderen Umweltorganisationen jahrzehntelang für die Abschaltung eingesetzt: Wir haben Sicherheitsdefizite thematisiert, Rechtsverfahren unterstützt, Aktionen durchgeführt und die Bevölkerung mobilisiert. Zwei Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima kam die BKW 2013 endlich zur Einsicht, dass der Weiterbetrieb für die Schweiz nicht mehr tragbar war. Wir freuen uns und gratulieren der BKW zu diesem weittragenden Entscheid. Wir nehmen aber die Politik und die anderen AKW-Betreiber in der Pflicht: Es braucht verbindliche Abschaltdaten für die vier restlichen Reaktoren des Landes. Wenn sich die Stromkonzerne nicht über eine entsprechende Roadmap einigen können, muss der Bund das Heft wieder in die Hand nehmen.»

Florian Kasser, Atomexperte von Greenpeace Schweiz, ergänzt: «Die Stilllegung des AKW Mühleberg macht die Schweiz ein Stück sicherer. Der Reaktor ist vom gleichen Typ wie der von Fukushima und befindet sich just unterhalb der Wohlensee-Staumauer, deren Sicherheit höchst zweifelhaft ist. Bedenklich ist, dass die Aufsichtsbehörde ENSI bis zum letzten Betriebstag einen ungenügenden Hochwasserschutz geduldet hat. Diese Laissez-faire-Haltung ist ein schlechtes Omen für die anderen alten Reaktoren der Schweiz. Zudem gibt es auf der ganzen Welt kein sicheres Lager für den hochradioaktiven Atommüll. Mit der Abschaltung ist die Arbeit für die BKW also nicht getan: Der Konzern bleibt für das strahlende und gefährliche Erbe verantwortlich.»

Notiz für die Redaktionen:

Die Zitate stehen zur freien Verfügung.

Bildmaterial zum Downloaden finden Sie hier: 

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Eine Voranmeldung für ein Telefon- oder Vorortgespräch mit Iris Menn ist nicht nötig, würde aber den Ablauf vereinfachen.

Kontakt:

Medienstelle Greenpeace Schweiz: +41 44 447 41 11, [email protected]