Die französische NGO Reclaim Finance lanciert heute ein Online-Tool, das eine umfassende Analyse aller Richtlinien liefert, die globale Finanzinstitute bezüglich der Kohleverstromung verfolgen (Medienmitteilung English, Français). Untersucht wurden auch zwölf weltweit tätige Schweizer Finanzinstitute, darunter Banken, Pensionskassen, Vermögensverwalter und Versicherungen. Asti Roesle, Klimaschutzexpertin Klima und Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz, kommentiert wie folgt: 

«Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, darf Kohle nicht mehr abgebaut, beziehungsweise nicht mehr verbrannt werden. Die Analyse von Reclaim Finance zeigt jedoch: Der Löwenanteil der untersuchten Schweizer Finanzinstitute verfügt über keine oder nur ungenügende Kohle-Richtlinien. Und kein einziges Schweizer Finanzinstitut verpflichtet sich – im Unterschied zu einigen französischen Finanzinstituten – zu einer öffentlichen und transparenten Exit-Strategie aus der Kohleenergie.»

«Die analysierten Schweizer Pensionskassen enttäuschen durchs Band, keine verfügt über Kohle-Richtlinien. Die Credit Suisse und die UBS verfügen zwar über entsprechende Richtlinien. Diese bieten jedoch weiterhin viele Schlupflöcher und gewähren Ausnahmen. Deshalb können die Schweizer Grossbanken weiterhin gewichtige Geschäfte mit Unternehmen im Kohlesektor betreiben. Am besten schneiden die (Rück)Versicherungen Zurich und SwissRe ab, wobei auch hier im Vergleich zu anderen europäischen Finanzinstituten Luft nach oben besteht. Swiss Life enttäuscht auf der ganzen Linie, sowohl im Versicherungs- als auch im Vermögensverwaltungsbereich.»

«Die Analyse macht deutlich: Ohne klimabezogene Finanzregulierung, wie in Frankreich seit 2015 eingeleitet, implementieren Schweizer Finanzinstitute nicht die notwendigen Richtlinien und Massnahmen, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.»

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So wird der Schweizer Finanzplatz klimafreundlich.