Eine Delegation der KlimaSeniorinnen ist an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga auf dem Rhein von Basel nach Strassburg gefahren, um ihre Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzukündigen. Dort zeigen sie sich kämpferisch.

Medienmitteilung von den KlimaSeniorinnen Schweiz und Greenpeace Schweiz

Der Verein KlimaSeniorinnen Schweiz und vier Einzelklägerinnen verklagen die Schweizer Regierung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), weil ihre Gesundheit aufgrund der zunehmenden Hitzewellen – bedingt durch den Klimawandel – bedroht ist (siehe Kasten).

«Unsere Forderung an die Bundesrätinnen und Bundesräte ist einfach: Schützt unser Leben und unsere Gesundheit vor den Folgen der Klimakrise. Doch die absurde Logik unserer Gerichte ist, dass wir erst dann Schutz fordern können, wenn es zu spät ist, wenn die Klimakatastrophe längst Realität ist. Deshalb ziehen wir die Schweiz vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Die aktuelle Pandemie beweist, dass Prävention zentral ist. Warum also will die Schweiz mit der Bekämpfung der Klimakrise warten, bis es keinen Weg zurück gibt? Wir tun alles, damit unser Land endlich mutige Klimaschutzmassnahmen ergreift», sagte heute Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin der KlimaSeniorinnen, vor dem EGMR-Gebäude in Strassburg.

Wünsche und Hoffnungen aus der ganzen Schweiz

Rosmarie Wydler-Wälti und Co-Präsidentin Anne Mahrer sind als Vertretung der KlimaSeniorinnen mit dem Greenpeace-Schiff Beluga nach Strassburg gereist, um ihre Klimaklage vor dem Gerichtshof persönlich anzukündigen. Vertreter*innen von anderen wegweisenden Klimaklagen, wie etwa Mitglieder der französischen Klimaklage «L’Affaire du Siècle», schlossen sich der Schweizer Delegation an. Gemeinsam zeigten sie eine Kette aus mehreren hundert Wimpeln und Fahnen. Diese stehen für die Wünsche und Hoffnungen der Menschen in der Klimakrise und sollen die Wichtigkeit des Falles unterstreichen. Menschen aus der Schweiz haben die Wimpel und Fahnen entworfen, bemalt oder gar selber genäht, um damit ihre Unterstützung für die KlimaSeniorinnen auszudrücken. Die offizielle Klage der KlimaSeniorinnen wird in den nächsten Wochen beim EGMR eingereicht. «Greenpeace Schweiz hat den Seniorinnen geholfen, ihren Fall aufzubauen. Denn längst ist klar, Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Die Klimakrise bedroht ohne Zweifel die Menschenrechte in der Schweiz und auf dem ganzen Planeten. Obwohl die Schweiz den Ruf geniesst, die Menschenrechte hochzuhalten, haben die Schweizer Regierung und die Schweizer Gerichte die Forderung der KlimaSeniorinnen nach einem verstärkten Klimaschutz vollständig zurückgewiesen. Das ist unverantwortlich und unverständlich», sagte Georg Klingler, Klimaexperte bei Greenpeace Schweiz.


Weitere Informationen

Die Klimaklage der KlimaSeniorinnen
2016 gelangten die KlimaSeniorinnen und vier Einzelklägerinnen an den Bund und ersuchten um einen verstärkten Klimaschutz zum Schutz ihrer Grundrechte auf Leben und Gesundheit. Sie stiessen nicht auf Gehör, und auch das Bundesverwaltungsgericht sowie das Bundesgericht wiesen in der Folge ihre Beschwerden ab. Deshalb gelangen die KlimaSeniorinnen mit ihrer Klimaklage an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg. In einem offenen Brief an den Bundesrat haben die KlimaSeniorinnen ihre Beweggründe für ihre Beschwerde gegen die Schweiz beschrieben. Weitere Informationen: https://klimaseniorinnen.ch

Bildmaterial der KlimaSeniorinnen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte finden Sie in der Mediendatenbank (wird laufend ergänzt).


Kontakte

Deutsch

  • Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin des Vereins KlimaSeniorinnen, 061 302 96 35, [email protected] 
  • Cordelia Bähr, Rechtsanwältin der KlimaSeniorinnen, 078 801 70 34, [email protected] 
  • Martin Looser, Rechtsanwalt der KlimaSeniorinnen, 079 481 76 88, [email protected] 
  • Georg Klingler, Leiter Klima Greenpeace Schweiz, 079 785 07 38, [email protected] 

Französisch

Italienisch