Der Bundesrat hat heute der Finanzbranche empfohlen, die «Swiss Climate Scores» anzuwenden, um über die Klimaverträglichkeit ihrer Anlageprodukte Transparenz herzustellen. Greenpeace Schweiz begrüsst die Stossrichtung, bedauert aber, dass der Bundesrat die Indikatoren nicht verbindlich vorschreibt. 

Greenpeace Schweiz hat in der Arbeitsgruppe auf Einladung des Bundes zusammen mit Vertreter:innen der Finanzbranche, der Wissenschaft und anderen Umweltorganisationen an der Entwicklung des Indikatorensets mitgearbeitet.

Peter Haberstich, Finanzexperte bei Greenpeace Schweiz, kommentiert: 

«Die Swiss Climate Scores können helfen, Transparenz herzustellen. Sie zeigen aber erst  lückenhaft, ob Anlageprodukte mit den internationalen Klimazielen verträglich sind, und wie sie auf die Erreichung dieser Ziele wirken. Dem Bundesrat hat zudem leider der Mut gefehlt, die Anwendung für Vermögensverwalter als verbindlich zu erklären. Vermögensverwalter können die Anleger:innen auch künftig im Unklaren darüber lassen, ob ihre Geldanlagen mit den Pariser Klimazielen vereinbar sind oder einen Beitrag dazu leisten.»

«Um den angestrebten Spitzenplatz in Sachen Klima-Transparenz für den Schweizer Finanzplatz zu erreichen, muss der Bund, die ‘Climate Scores’ nicht nur verbindlich machen sondern auch weiter entwickeln. Wichtig ist, dass die Angabe zum ‘Global Warming Alignment’ obligatorisch wird. Zudem ist relevant, welche Investitionen eine Anlage in Klimalösungen tätigt und wie wirksam der Asset-Manager die investierten Unternehmen zur Senkung ihrer Emissionen drängt.»

Kontakte

  • Peter Haberstich, Experte für nachhaltige Finanzwirtschaft, Greenpeace Schweiz, +41 76 337 44 49, [email protected]  
  • Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]