Die Klimakonferenz COP27 in Sharm el-Sheikh kommt zu einem Ende. Auf der Konferenz wurde deutlich, dass die Klimapolitik der Schweiz angesichts der aktuellen Herausforderungen völlig überholt ist. 

Georg Klingler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz: «Die Schweiz spielt sich auf internationalem Parkett in Klimafragen gerne in den Vordergrund. Grund dazu hat sie aber nicht. Die Schweizer Delegation in Ägypten setzte sich dafür ein, die 1,5°C-Obergrenze und das Ziel, alle Finanzflüsse klimafreundlich auszurichten, auf der Tagesordnung zu halten. Gleichzeitig ist die Schweiz selbst in Sachen Klimaschutz alles andere als auf Kurs: Der Bund weigert sich, die eigenen Ziele anzupassen und den Schweizer Finanzplatz zu regulieren. Zudem setzt er sich viel zu wenig dafür ein, dass die ärmsten Länder bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit und bezüglich Verlusten und Schäden finanziell unterstützt werden. Solange unser Land sich als unfähig erweist, sich voll und ganz für den Klimaschutz einzusetzen, wird es uns auch nicht möglich sein, das Ergebnis der Diskussionen im Rahmen der UN-Klimakonferenz positiv zu beeinflussen.»

«Mit ihrem Zögern und ihrer Heuchelei in Klimafragen schiesst sich die Schweiz ins eigene Knie, denn eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen den Ländern ist der Schlüssel zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Notwendig wären ein stärkeres Engagement für die Finanzierung von Verlusten und Schäden, eine stärkere finanzielle Unterstützung für den Klimaschutz in ärmsten Staaten und eine Erhöhung der eigenen Emissionsreduktionsziele. Der Klimaschutz im Inland darf nicht mehr mit Kompensationen in anderen Ländern schöngerechnet werden. Für letzteres Vorgehen wurde die Schweiz an den Pranger gestellt, da sie weiterhin arme Länder dafür bezahlt, dass diese an unserer Stelle ihre Emissionen reduzieren.» 

«Während der Bundesrat es verpasst, Führung zu übernehmen, um eine lebenswerte Zukunft zu sichern, blieb das Parlament zum Glück nicht untätig: Das Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit (KIG) sowie das neue Energiegesetz gleisen wichtige Massnahmen für den dringend notwendigen verstärkten Klimaschutz auf.»

Weitere Einschätzungen zur COP27 finden Sie in der Medienmitteilung von Greenpeace International

Kontakte

Wenn Sie Fragen zu den Gesprächen in Sharm El-Sheikh haben, wenden Sie sich bitte direkt an unsere Delegation vor Ort und kontaktieren Sie Gaby Flores, Kommunikationsbeauftragte von Greenpeace International, die in Sharm El-Sheikh anwesend ist: [email protected]

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