Coop, Migros und co. verweigern detaillierte Auskünfte über ihren Plastik- und Verpackungs-Fussabdruck. Dies zeigen die Resultate einer Umfrage, die Greenpeace Schweiz heute veröffentlicht. Greenpeace fordert von den Grossverteilern Transparenz und Massnahmen gegen die Plastik- und Verpackungsflut.

Die Schweiz produziert zu viel Abfall. Mit über 700 Kilo pro Person und Jahr gehören wir zu den Abfall-Weltmeistern. Verpackungen machen rund einen Drittel des Abfalls aus. Schweizer Lebensmittel-Detailhändler verkaufen ihre Produkte oft mit übermässig viel Plastik oder anderen Verpackungsmaterialien und spielen bei der Abfallproduktion eine wichtige Rolle. Um diese zu beziffern, führte Greenpeace Schweiz im vergangenen Sommer bei den umsatzstärksten Grossverteilern eine Umfrage zu ihrem Plastik- und Verpackungs-Fussabdruck durch.

Fehlende Transparenz

Die Resultate der Umfrage sind ernüchternd. Alle Detailhändler verschweigen ihre jährlich generierte Menge an Plastik oder Verpackungen. Obwohl offenbar mehrere über Kreislaufwirtschaft-Strategien verfügen, fehlen überall griffige Reduktionsziele. Auch bezüglich der Wirkung konkreter Massnahmen geben sich die Detailhändler sehr zurückhaltend und setzen vor allem auf Recycling. Coop und Migros arbeiten an der «ökologischen Optimierung» gewisser Verpackungen, zeigen jedoch deren Nutzen nicht auf. «Ökologisch optimieren und gleichzeitig neue fragwürdige Convenience-Verpackungen auf den Markt zu bringen, ist nicht glaubwürdig», kritisiert Marco Pfister, Campaigner bei Greenpeace Schweiz. «Zudem wäre das ökologische Optimum oft keine oder eine Mehrweg-Verpackung.» Aus der Intransparenz schliesst Greenpeace, dass die Detailhändler der Problematik einen ungenügenden Stellenwert zuordnen und/oder ein Reputationsrisiko befürchten, weil so ihre Verschwendung von natürlichen Ressourcen ans Licht käme.

Die Verantwortung der Detailhändler

«Wir erwarten, dass die Grossverteiler ihre Verantwortung zur Abfallvermeidung endlich wahrnehmen», sagt Marco Pfister. Greenpeace fordert, dass sich die Detailhändler zu einer Vision von null verbrannten und deponierten Abfällen bekennen und konkrete Aktionspläne dazu erstellen. Transparenz ist dabei für die Erfolgskontrolle essentiell. «Die Zeit der kleinen Massnahmen hier und da ist vorbei», fügt Marco Pfister an; «der Supermarkt der Zukunft ist frei von Einweg-Verpackungen.»

Mit der Veröffentlichung des Berichts startet Greenpeace Schweiz eine Online-Kampagne, welche die Detailhändler zum Handeln auffordert.

Weiterführende Informationen:

Bericht von Greenpeace Schweiz

Kontakte:

  • Marco Pfister, Campaigner bei Greenpeace Schweiz, +41 76 532 73 97
  • Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11