Die frühe Forderung nach klimafreundlicher Wirtschaftshilfe mag auf den ersten Blick nicht jedem einleuchten. Darum möchten wir erläutern, warum wir jetzt schon am längerfristigen Wiederaufbau der Wirtschaft denken und uns dafür einsetzen, dass die Umwelt dabei nicht vergessen geht.

Letzten Freitag hat Greenpeace Schweiz die Petition «Covid-Milliarden klimafreundlich einsetzen!» lanciert. Darin fordern wir von Bund und Kantonen, die langfristigen Massnahmen zur Stützung der Schweizer Wirtschaft für eine klimafreundlichere und krisenresistentere Wirtschaft zu nutzen. Nun fragen sich vielleicht einige: Haben wir gerade nicht andere Probleme?!

Auch für uns haben die Eindämmung der gesundheitliche Bedrohung durch das Corona-Virus und die Linderung der negativen wirtschaftlichen Folgen oberste Priorität. Hier muss schnell und unkompliziert gehandelt werden. Und unser grösster Respekt gilt allen, die jetzt dafür sorgen, dass unser Gesundheitssystem nach wie vor funktioniert. Wie alle, hoffen auch wir, dass die Corona-Krise möglichst bald vorbei ist. 

Warum haben wir unsere Petition gestartet? 

Erstens weil jetzt schon Massnahmen und Ideen für den längerfristigen Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Krise diskutiert werden. So z.B. die 100 Milliarden-Forderung aus Umkreis der ETH Zürich. Wenn wir jetzt nicht die in der Petition genannten Aspekte einbringen, drohen dabei die Risiken der Klima- und Biodiversitätskrise vergessen zu gehen. 

Zweitens haben vergangene Krisen gezeigt, dass frühzeitig gehandelt werden muss. Die Massnahmen zur Finanzkrise 2008 führten teilweise zu einer Erstarkung von klimaschädlichen Praktiken. Das darf nicht nochmals passieren, darum vereinen wir bereits heute die Stimmen für mehr Klimaschutz. Abzuwarten bis die Krise vorbei ist, könnte gefährlich sein, denn die Lobby-Gruppen nutzen jetzt ihre Kontakte, um ihre Anliegen voranzutreiben.

Drittens sind international bereits seit einigen Tagen viele Forderungen, den Klimaschutz mitzudenken, laut geworden. In der Schweiz fehlten sie bisher jedoch. Ein Beispiel ist die Forderung von Fatih Birol, des Direktors der internationalen Energieagentur (Blog). 

Viertens sind viele Menschen nun zu Hause und befassen sich neben den täglichen Corona-News gerne auch mit anderen Aspekten. Gemeinsam wollen wir uns weiterhin für eine grüne und lebenswerte Zukunft einsetzen – auch wenn es momentan nicht möglich ist, dafür auf die Strasse zu gehen. Die Forderungen zu unterschreiben und im Umfeld darüber zu sprechen, bietet die Möglichkeit, sich auch jetzt für Klimaschutz stark zu machen. 

Darum setzen wir uns dafür ein, den Klimaschutz bei den Covid-Milliarden mitzudenken. Hilf auch du uns, indem du die Petition unterschreibst und mit deinen Bekannten und Verwandten teilst.