Innerhalb von sechs Wochen haben 18’265 Personen den Appell an Migros unterschrieben und fordern «weniger Fleisch – mehr pflanzliche Produkte». Damit könnte Migros rasch wirksame Massnahmen für das Klima und die Biodiversität ergreifen. Greenpeace Schweiz hat den Appell heute am Hauptsitz der Migros in Zürich überreicht. Als, gemeinsam mit Coop, führende Detailhändlerin ist die Migros in der Position, ein nachhaltigeres Ernährungssystem umzusetzen. Die Unterzeichner:innen fordern die Migros zudem auf, ihre Pläne für einen gigantischen Schlachthof aufzugeben und die Fleischproduktion nicht weiter zu steigern.  

Der Konsum von Tierprodukten wirkt sich negativ auf das Klima und die Umwelt aus. Die Temperaturrekorde, Brände, Stürme und Überschwemmungen dieses Sommers verdeutlichen auf bittere Weise den dringenden Handlungsbedarf und die Notwendigkeit von widerstandsfähigeren Systemen. Die Migros-Gruppe verfügt über eine entscheidende Machtposition, um bei der Entwicklung eines nachhaltigen und standortangepassten Ernährungssystems zu helfen. Die aktuelle Nachhaltigkeitsstrategie der Migros wird den ökologischen und sozialen Herausforderungen nicht gerecht (siehe unsere Analyse). 

18’265 Personen unterstützen den am 11. Juli lancierten Appell und fordern die Migros auf, ihr Fleischsortiment zu reduzieren und eine pflanzenbasierte Ernährung zu fördern. «Die Migros muss ihren Worten Taten folgen lassen! Sie könnte ihre Emissionen effektiv reduzieren und die Biodiversität schützen, indem sie weniger Tierprodukte verkauft.  Aus diesem Grund stehen wir heute Morgen vor dem Migros-Hauptsitz in Zürich und überreichen die Forderungen von Tausenden von Kund:innen persönlich. Sie wünschen sich, dass die Migros nachhaltiger wird und ihre zerstörerischen Projekte aufgibt», sagt Alexandra Gavilano, Expertin für nachhaltige Ernährungssysteme bei Greenpeace Schweiz. Und ergänzt: «Solche Projekte gehen aus neokolonialen Strukturen hervor, die es reichen Ländern ermöglichen, Land im Ausland für die Produktion von Futtermitteln zu nutzen.»

Die Migros will die Produktion von nicht nachhaltigem Fleisch erhöhen: Ihre Tochtergesellschaft Micarna plant, einen gigantischen Geflügelschlachthof im Kanton Freiburg zu bauen. Die industrielle Hühnerproduktion, die stark von importiertem Kraftfutter abhängig ist, ist nicht an die lokalen Bedingungen in der Schweiz angepasst. Dieses Projekt wird die Umweltzerstörung in der Schweiz sowie dort, wo das Futter für die Masthühner produziert wird, weiter vorantreiben. Die Folgen für unseren Planeten werden immer stärker sichtbar. Dieser Sommer zeigt, wie bedrohlich die immer häufiger und intensiver auftretenden Klimakatastrophen sind. 

Unsere Forderungen an die Migros sind daher: 

  • Nachhaltigkeitsstrategie verbessern
  • Weniger Tierprodukte anbieten
  • Auf den Micarna-Schlachthof verzichten
  • Pflanzliche Produkte fördern

Fotos von der Appell-Übergabe am Migros-Hauptsitz (© Flurin Bertschinger / Ex-Press / Greenpeace)

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